Drei Metaller aus dem Ländle haben sich offenbar mit dem Ziel zusammengetan, Vegetarier und Veganer musikalisch das Fürchten zu lehren. Musste ich beim Bandnamen und dem Logo zunächst einmal an Grindcore und vor allem Kollegen wie Ultrawurscht denken, so belehrt mich der Opener „Blutgruppe B“ gleich eines Besseren. Death/Thrash wie aus dem Lehrbuch schallt einem aus dem Boxen entgegen und die Jungs haben definitiv auch ein Händchen für Melodie, also nix mit Grindcore. Im Gegenteil, es findet sich eher eine Prise melodischer Schwedentod im Sound der Vorarlberger.

Auch im weiteren Verlauf ihrer 25-minütigen Debütscheibe stellen (Melodic) Death und Thrash Metal die musikalische Basis von FleischSchirm dar. Dabei klingt das Trio mal etwas angeschwärzter („Dein Untergang“), dann wieder groovig-moderner („Kaifeck“), bei „LeidenSchaft“ nimmt man auch einmal das Tempo raus und geht schleppend-melodisch zu Werke, bevor „Nukular“ das Album aggressiv und schnell beendet.

Keine Ahnung ob es mit den recht kurz und kompakt gehaltenen Songs zu tun hat oder mit der EP-Länge der Veröffentlichung, aber kaum hat man die Scheibe aufgelegt, ist sie auch schon an einem vorbeigerauscht und wieder zu Ende. An den instrumentalen Fähigkeiten der Musiker liegt es auf jeden Fall nicht, auch wenn man den Drumcomputer vor allem in den schnelleren Passagen raushören kann (Drummer sollten wohl auch in Vorarlberg demnächst mal unter Artenschutz gestellt werden).


FAZIT:

Die ganz große musikalische Innovation darf man von FleischSchirm jetzt nicht erwarten, aber wer auf gut gemachten, melodischen Death Thrash Metal steht, sollte die Jungs aus Vorarlberg auf jeden Fall mal anchecken.

TRACKLISTE: 01 - Blutgruppe B 02 - Schafott 03 - Dein Untergang 04 - Königreich Der Qualen 05 - Kaifeck 06 - Blutige Erde 07 - LeidenSchaft 08 - Nukular

LINE-UP: Werner “MetalWene” Berchthold - Vocals, Drum Programming Tankred “Tank” Bergmeister - Guitars Simon Muchitsch - Bass

MICHAEL D.