Musikalisch haben sich das nunmehr deutsch-georgische Duo einer melodischen Variante des atmosphärischen Black Metals verschrieben. In getragenem Midtempo startet der Opener „Die Blutflamme”. Tino Thieles gekrächzte Vocals auf Deutsch sind recht gut verständlich und tragen zur düsteren Atmosphäre der Musik bei. In dieser Tonart geht es zunächst weiter, bevor wir mit „Der Ruf der verzweifelten Berge“ zu einem Highlight des Albums kommen. Das sehr melodische Stück lebt zunächst vor allem vom wunderschönen Frauengesang und Violinenspiel von Mitka Akkoyun und verströmt die Atmosphäre von Bands wie Tristania, Theatre of Tragedy oder The Sins Of Thy Beloved, bevor in der zweiten Hälfte mit Dev von der armenischen Symphonic Black Metal-Band Diavahar eine zweite Gastsängerin, diesmal mit gesprochenen Passagen und Extreme Vocals, zum Einsatz kommt. Absolut großartiger Song! Auch „Geist der Erde“ ist ausgesprochen melodisch ausgefallen und vor allem Tino Thieles Gesangsvorstellung glänzt auf diesem Stück mit Abwechslungsreichtum. Er beschränkt sich hier nicht auf das bereits von den vorigen Songs bekannte Gekrächze, sondern setzt auch normalen Gesang ein, der aufgrund seiner Reibeisenstimme fast ein wenig (Deutsch)Rock-Flair verströmt. Die Nummern auf „Foretaste of Justice” sind vor allem von melodischen Keyboards und hypnotischen Gitarrenriffs geprägt, die sich in den Gehörgängen festsetzen. Beim letzten Track, „Am Ende der neuen Welt“ kommen mit Aina und Gvantsa Giorgadze nochmals zwei Damen aus Russland beziehungsweise Georgien als Gäste zum Einsatz, die gesprochene Vocals zu dem reinen Keyboardstück beisteuern. FAZIT: Mit „Foretaste of Justice” ist Aleksey Korolyov und Tino Thiele ein außerordentlich gutes Atmospheric Black Metal-Album gelungen, das ob des starken Songwritings und des musikalischen Abwechslungsreichtums den Großteil der Konkurrenz definitiv hinter sich lassen kann. Hört euch nur einmal „Der Ruf der verzweifelten Berge“ an. Definitive Kaufempfehlung meinerseits!
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