Musikalisch geht es mit überwiegend schnellem, ziemlich nordisch angehauchten Black Metal los. Man merkt sofort, dass keine Neulinge am Werk sind, sondern Musiker mit langjähriger Erfahrung an ihren Instrumenten. Die Tempowechsel und Übergänge sind flüssig und die Musik klingt nach klassischem Neunziger-Jahre Black Metal zu seinen besten Zeiten. Und genau das ist mit zunehmender Spielzeit auch das Problem, es fehlen einfach die Überraschungsmomente, so dass sich im Laufe des Albums besonders für Hörer, die sich schon jahrelang mit dieser Musikrichtung beschäftigen, einfach eine gewisse Eintönigkeit breit macht. Die Songs für sich genommen sind vom Songwriting her definitiv stark und instrumental versiert dargeboten, aber auf Albumlänge fehlt letztendlich doch ein wenig Abwechslung. Eine positive Ausnahme stellt das letzte Stück, „Viaggio attraverso le fredde terre di Svarttjern“ dar. Bei dieser Nummer setzt man auf schleppendes Tempo statt nordischer Raserei und auch die italienischen Texte verleihen der Musik mehr eigene Identität. Auf dem nächsten Album bitte mehr Songs in diese Richtung! FAZIT: Aamon bieten auf ihrem zweiten Album „The Deep Abyss of R’lyeh“ soliden nordisch inspirierten Black Metal, dem es letztlich jedoch noch etwas an Eigenständigkeit und Abwechslung mangelt, um aus dem Groß der aktuellen Black Metal-Veröffentlichungen hervorzustechen.
|