Sacrilous ist eine 2022 gegründete Black Metal Band aus Tampa, Florida, die mit der vorliegenden EP über Wolfmond Production aus Deutschland ihre erste Veröffentlichung vorlegt. Schon beim Opener „Bells of Blasphemy merkt man, dass die drei Herren und die Dame am Bass nicht vorhaben, Gefangene zu machen. Im stampfenden Midtempo legt man Doom/Death-lastig los, bevor das Gaspedal durchgetreten und ein rasender Black/Death-Hybrid entfesselt wird. Die Produktion ist sehr organisch ausgefallen und verströmt eine gewisse Live-Atmosphäre, ohne jedoch verwaschen zu klingen. Auch der zweite Track, „Black Blood Countess“ ist in hoher Geschwindigkeit gehalten und erinnert mich etwas an Marduk, während „The Swamp Beckons“ sich überwiegend im Midtempo bewegt. Das Impaled Nazarene-Cover „Ghetto Blaster“ passt gut zum Stil von Sacrilous, der irgendwo zwischen Marduk, Impaled Nazarene und USBM liegt.

Spätestens beim geradlinigen und konventionellen „Execution of a Nation“ macht sich jedoch ein wenig fehlende Abwechslung im Songwriting bemerkbar. Die Musik der Amerikaner kommt live sicher sehr gut an und für Bands wie Marduk oder Impaled Nazarene wäre man als Vorband wirklich gut geeignet, auf CD fehlt aktuell aber noch ein wenig, um die Hörer die ganze Spielzeit über fesseln zu können.


FAZIT:

Die Amerikaner Sacrilous liefern mit ihrer EP einen Einstand, der großes musikalisches Potential zeigt und live auch sicher zündet, dem es aber auf Tonträger noch etwas an Abwechslung im Songwriting mangelt. Underground-Fanatiker sollten sich die schön aufgemachte und auf 100 Stück limitierte Scheibe trotzdem nicht entgehen lassen.

TRACKLISTE: 01 - Bells Of Blasphemy 02 - Black Blood Countess 03 - The Swamp Beckons 04 - Ghetto Blaster (Impaled Nazarene Cover) 05 - Execution Of A Nation 06 - Clad In Storms

LINE-UP: Urzoth Faust - Bass Samael Faust - Drums Loreus Heresy - Guitars Arsen Atbashian - Vocals

MICHAEL D.