Mit dem Rauschen des Windes und dichten, atmosphärischen, von Synths untermalten Gitarrenwänden beginnt das Duo den Opener „La Oss Minnes De Tapre Faine“, bevor nach und nach auch Drums und Gesang dazukommen. Das an Burzum zu Zeiten von „Filosofem“ erinnernde Stück baut sich langsam auf und erschafft eine hypnotische Stimmung. V’s gekrächzte Vocals und die etwas verwaschen klingende Produktion passen sehr gut zu dieser Art des Black Metals. Eine Ambientpassage im letzten Drittel des Songs macht die fast zehnminütige Nummer zu einer der abwechslungsreichsten auf dem Album. Auch beim Titeltrack steht das atmosphärische Element im Vordergrund, Melodien werden vor allem durch die Synths erzeugt und die Musik lässt vor dem geistigen Auge des Hörers tief verschneite nordische Landschaften auftauchen. „Frozen, Silent and Pale“ und „Total Winter“ schlagen in dieselbe Kerbe und kreieren eine eisige Atmosphäre weit unter dem Gefrierpunkt. Das letzte und mit fünfeinhalb Minuten kürzeste Stück, „Elgammelt Ekko“ ist eine ruhige Synth-Nummer irgendwie zwischen Burzums „Rundgang um die transzendentale Säule der Singularität, alten Mortiis und Wongraven. S. und V. gelingt es auf „Eremitt – Vokter Av Tid“ tatsächlich sehr gut, den norwegischen Neunzigerjahre-Spirit einzufangen und in die Gegenwart zu transportieren. Mit Sänger V. hat man schließlich auch einen verdienten Veteranen der norwegischen Black Metal-Szene an Bord. FAZIT: Sicut Glacies entführen uns mit ihrem frostigen atmosphärischen Black Metal ins Norwegen der Neunzigerjahre, ohne in irgendeiner Form altbacken zu klingen. Der passende Soundtrack für lange Wanderungen durch verschneite Schneelandschaften.
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