Der Titel der Scheibe ist Programm, alle Metal-Einflüsse wurden mittlerweile über Bord geworfen und die musikalische Ausrichtung in Richtung Gothic Rock geändert. Mit dem Opener „The Last Time“ geht es mit treibendem, tanzbaren 80er Jahre-Sound los. Scheitan bewegen sich anno 2024 irgendwo in der Schnittmenge zwischen The Sisters Of Mercy, The Cure und Depeche Mode. Einer meiner persönlichen Favoriten auf dem Album ist „Hearse“ mit seinem melancholisch-eingängigen Refrain und den Ohrwurm-artigen Melodien. Demgegenüber ist das langsame, getragene „Forevermore“ die Nummer, die mich am wenigsten zu fesseln vermag. Dafür können „Lost in Time“ mit seinem klassischen 80er Jahre Goth-Sound und „Believe“ mit Eingängigkeit und Synth-Einsprengseln wieder vollauf überzeugen. „Fire At Dawn“ ist eine tanzbare Synthie Pop-lastige Nummer und auf dem abschließenden „Erased“ kommt Lotta Högberg, die auch auf den letzten beiden Scheitan-Alben als Gastsängerin zu hören war, zum Einsatz. Auch dieses Stück ist von elektronischen Sounds, treibendem Beat und einer melancholischen 80er Jahre Atmosphäre geprägt. FAZIT: Man kann Scheitan schon fast als musikalisches Chamäleon bezeichnen. Von den black-metallischen Wurzeln des Debütalbums ist auf „Songs For The Gothic People“ mittlerweile nichts mehr zu hören, stattdessen hat Mastermind Pierre Törnkvist ein eingängiges 80er Jahre Gothic Rock-Album mit Synthie Pop-Einflüssen aufgenommen. Fans von Bands wie The Sisters Of Mercy oder Depeche Mode, aber auch Ulver (vor allem „Flowers Of Evil“) kommen hier definitiv auf ihre Kosten.
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