Griffon - De Republica    GRIFFON
    De Republica

    Release:  16. Februar 2024
    Label:  Les Acteurs De L’Ombre
    Stil:  Melodic Black Metal
    Spieldauer:  37 Minuten, 1 Sekunde
    Punkte:  9,5 von 10
    Homepage:  www.facebook.com/griffonblackmetal

    In der Datenbank seit:  14.02.2024 / 17:58:28
    Gelesen:  98x  (seit Datenbankeintrag)

Griffon aus Paris sorgen auf ihrem dritten Album für politische Bildung in musikalischer Form und beschäftigen sich auf „De Republica“ mit der Geschichte Frankreichs und ihren Revolutionen und Kriegen. Der Opener „L‘Homme du Tarn“ führt uns ins Jahr 1914, kurz vor Beginn des 1. Weltkriegs. Der französische Politiker Jean Jaurès, der sich gegen den drohenden Krieg einsetzt, wird von einem Attentäter ermordet. Musikalisch startet man mit klarem Chorgesang auf Französisch, bevor die Instrumente einsetzen und melodischer, aber sehr druckvoller Black Metal erklingt. Die zunächst aggressiven Vocals von Sänger Aharon verstärken die kämpferische Atmosphäre der Musik, in weiterer Folge arbeitet er jedoch auch mit klarem Gesang und gesprochenen Passagen. Durch die Verwendung der französischen Sprache ergibt sich daraus eine ganz besondere Atmosphäre. Auch musikalisch passiert innerhalb der knapp 8 Minuten sehr viel, von druckvollen, aggressiven Passagen über hymnische Momente bis hin zu ruhigen, atmosphärischen Parts wird alles aufgeboten und für ganz großes akustisches Kino gesorgt. Ein mehr als fulminanter Beginn!

Nächste Station ist das antike Rom im Jahr 44 v. Chr. „The Ides of March“ handelt von der Ermordung Caesars durch eine Gruppe von Senatoren, die sich gegen ihn verschworen hatten. Auch hier wird Abwechslungsreichtum beim Songwriting großgeschrieben, druckvoller Black Metal wird mit eingängigen Melodien kombiniert und man baut auch wieder ruhige, atmosphärische Passagen ein. Wie bereits beim vorigen Stück wird auch hier eine Detailverliebtheit deutlich, wodurch sich nur erahnen lässt, wieviel Zeit und Energie in den Kompositionsprozess des Albums geflossen sein muss.

Bei „La Semaine Sanglante“ mit seiner melodisch-verspielten Gitarrenarbeit ist ein leichter Pagan-Einschlag hörbar, während „A l’Insurrection”, das sich inhaltlich mit der Julirevolution von 1830 beschäftigt, ziemlich aggressiv klingt, jedoch zwischendurch auch immer wieder kurze ruhige Momente hat. Auch „La Loi de la Nation“ kombiniert Aggression mit atmosphärischen Passagen. Beim abschließenden Titeltrack setzen Griffon dann auf etwas gedrosseltes Tempo und epische Atmosphäre.


FAZIT:

Konnten Griffon schon 2020 mit „O Theus, O Basileus“ ein sehr starkes Album vorlegen, so haben sich die Franzosen mit „De Republica“ nochmals gesteigert. Ein durchdachtes textliches Konzept und Stücke, die einerseits schon beim ersten Hördurchlauf gut ins Ohr gehen, andererseits aber aufgrund der vielen kleinen Details und Feinheiten auch bei mehrmaligem Hören immer wieder Neues entdecken lassen, machen das Album für mich schon einmal zu einem Highlight des noch jungen Jahres 2024. Ich denke auch, dass sich Griffon mit „De Republica“ zu einem Zugpferd ihres an wirklich starken Bands nicht gerade armen Labels Les Acteurs de l’Ombre Productions entwickeln dürften.


TRACKLISTE:

01. L‘Homme Du Tarn
02. The Ides Of March
03. La Semaine Sanglante
04. A L’Insurrection
05. La Loi De La Nation
06. De Republica


LINE-UP:

Sinaï - Guitars
Aharon - Vocals
Kryos - Drums
Antoine - Guitars


MICHAEL D.

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