Nächste Station ist das antike Rom im Jahr 44 v. Chr. „The Ides of March“ handelt von der Ermordung Caesars durch eine Gruppe von Senatoren, die sich gegen ihn verschworen hatten. Auch hier wird Abwechslungsreichtum beim Songwriting großgeschrieben, druckvoller Black Metal wird mit eingängigen Melodien kombiniert und man baut auch wieder ruhige, atmosphärische Passagen ein. Wie bereits beim vorigen Stück wird auch hier eine Detailverliebtheit deutlich, wodurch sich nur erahnen lässt, wieviel Zeit und Energie in den Kompositionsprozess des Albums geflossen sein muss. Bei „La Semaine Sanglante“ mit seiner melodisch-verspielten Gitarrenarbeit ist ein leichter Pagan-Einschlag hörbar, während „A l’Insurrection”, das sich inhaltlich mit der Julirevolution von 1830 beschäftigt, ziemlich aggressiv klingt, jedoch zwischendurch auch immer wieder kurze ruhige Momente hat. Auch „La Loi de la Nation“ kombiniert Aggression mit atmosphärischen Passagen. Beim abschließenden Titeltrack setzen Griffon dann auf etwas gedrosseltes Tempo und epische Atmosphäre. FAZIT: Konnten Griffon schon 2020 mit „O Theus, O Basileus“ ein sehr starkes Album vorlegen, so haben sich die Franzosen mit „De Republica“ nochmals gesteigert. Ein durchdachtes textliches Konzept und Stücke, die einerseits schon beim ersten Hördurchlauf gut ins Ohr gehen, andererseits aber aufgrund der vielen kleinen Details und Feinheiten auch bei mehrmaligem Hören immer wieder Neues entdecken lassen, machen das Album für mich schon einmal zu einem Highlight des noch jungen Jahres 2024. Ich denke auch, dass sich Griffon mit „De Republica“ zu einem Zugpferd ihres an wirklich starken Bands nicht gerade armen Labels Les Acteurs de l’Ombre Productions entwickeln dürften.
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