Der Ambient/Folk-lastige Beginn von „Väinämöinen“ erinnert mit seinen geflüsterten Vocals und den Klängen der finnischen Kantale etwas an Tenhi. Auch nach dem Einsetzen der E-Gitarre bleibt es zunächst mit klarem Gesang auf Finnisch melodisch und eingängig, bevor auch aggressive Black Metal-Parts dazukommen. Im Verlauf der fast 14-minütigen Nummer wechseln sich immer wieder melodiöse, folkig angehauchte Passagen mit harschen Black Metal Teilen, so dass eine ähnliche Stimmung wie bei solchen finnischen Bands wie October Falls oder Wyrd kreiert wird. Ein extrem starker Beginn! Weiter geht es mit „Palasista Koottu Ruumis“. Nach einem aggressiven Start mit rauen Gitarren und Death Metal-Growls finden sich auch ruhige atmosphärische Ambient-Passagen, wie man sie von Hugins Ambient-Projekt Uruk-Hai kennt. Auch diese Nummer ist mit 15 Minuten sehr episch ausgefallen und lebt vom Wechselspiel aus Death/Black Metal-Aggression und mystischem Ambient, der mit seinen geflüsterten Vocals eine düstere und geheimnisvolle Atmosphäre kreiert. Überwiegend aggressiv tönt „Kuolemanrangaistus“, das kürzeste Stück des Albums, aus den Boxen. Auch „Sammon Ryöstö“ beginnt mit schnellem, sehr straighten Black Metal. In der zweiten Hälfte wird das Stück atmosphärischer und melodisch, vor allem gesangstechnisch offenbaren sich hier wieder die Folk-Einflüsse. Die über Wolfmond Productions veröffentlichte, auf 50 Einheiten limitierte Tape-Version des Albums enthält mit „Sankareiden Maa“ noch einen exklusiven, auf der CD-Variante nicht enthaltenen Bonustrack. Obwohl es sich dabei um eine unfertige Instrumentalversion handelt, kann das sehr Black Metal-lastige, mit 14 Minuten auch wieder sehr lange ausgefallene Stück ebenso durchaus überzeugen, so dass man als Sammler und Raritätenjäger wohl auch den Erwerb des Albums auf Kassette in Erwägung ziehen sollte. FAZIT: „Sankareiden Maa“ ist wieder ein musikalisch sehr abwechslungsreiches Album geworden, welches sowohl Black/Death, Ambient und auch folkloristische Einflüsse vereint. Seine neue Heimat hat sich musikalisch definitiv auf Hugin ausgewirkt, die bekannten Trademarks sind zwar durchaus vorhanden, nur ist es nun vor allem aufgrund der Folklore-Einflüsse definitiv eine mehr nach Finnland-klingende Version von Hrossharsgrani.
|