Die deutsche Autorin Ulrike Serowy hat unter anderem 2013 die Black Metal-Erzählung „Skogtatt“ veröffentlicht („der Versuch extreme Musik in Worte zu kleiden“), 2020 eine Erzählung für das Konzeptalbum „A Grey Chill And A Whisper“ der deutschen Black-Metal-Band Beltez verfasst und ist auch ansonsten mit der Black Metal- und Doom- Szene sehr verbunden. Ihre 2022 über Edition Outbird veröffentliche Erzählung „Wölfe vor der Stadt“ spielt in einer halbverlassenen Stadt, welche im Nebel versinkt und handelt von der jungen Künstlerin Helena, die von Albträumen und bösen Vorahnungen geplagt wird. Bei ihrer Arbeit in einer Bar lernt sie Johannes kennen, den eine Aura des Geheimnisvollen umgibt. Gleichzeitig sollen die Wölfe zurückgekehrt sein und um die Stadt streifen…„Wölfe vor der Stadt“ ist eine in ein mystisches, düsteres Setting gepackte Liebesgeschichte zwischen zwei Außenseitern, die beide ihre Geheimnisse mit sich herumtragen. Einerseits Dystopie („Kriege waren über die Welt gegangen und hatten sie verheert…“), andererseits Märchen (Mythen von (Wer)wölfen), verzaubert Ulrike Serowy mit ihrem poetischen und bildhaften Schreibstil. Dabei bringt sie bewusst nicht immer alles auf den Punkt, sondern lässt den Lesern auch Raum für die eigene Interpretation und eigene Gedanken.Von der Atmosphäre lässt sich die Erzählung definitiv mit jener vergleichen, welche viele der ansonsten hier rezensierten Black Metal- aber auch Doom- Bands mit ihrer Musik erschaffen. FAZIT: Ulrike Serowy hat, sicherlich auch inspiriert von ihrer Leidenschaft für düstere Musik, eine dunkle Liebesgeschichte, ein modernes Märchen geschrieben, welches einen von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann zieht.
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