„Wanderer“ ist nach zwei EPs, dem 2018 erschienen Debütalbum und einer Split das zweite Album von Ahnenkult aus Baden-Württemberg. Laut Eigendefinition spielt das Duo „Ancient Metal“. Der Opener „Moon Ascendant“ startet nach einem ruhigen Einstieg mit Midtempo-Black Metal, bei dem besonders die melodische Gitarrenarbeit im Vordergrund steht. Anders als viele Kollegen aus dem Pagan Black-Genre verzichten Ahnenkult auf Elemente wie Keyboards und Klargesang und erschaffen das atmosphärische Moment vor allem mit dichten Gitarrenwänden. Nummern wie „Wanderer Through the Nine Worlds“ oder „Where Cold Winds Blow Forever“ klingen einerseits rau und naturverbunden, wie man es vom norwegischen Black Metal der Neunziger gewohnt ist, verzaubern jedoch auch mit postmetallisch angehauchten Melodien. Ebenso wie einen Wanderungen einerseits durch, karge, schroffe und felsige Landschaften führen können, um nur wenige Kilometer weiter auf wunderschönen Waldlichtungen zum Verweilen einzuladen, entführen uns Ahnenkult in eine unbesiedelte, naturbelassene Gegend, die sich vor unserem geistigen Auge auftut. „Luminaires Beyond the Horizon“ beschließt diese Wanderung in verglichen mit den anderen Stücken eher schleppendem Tempo und etwas schwerer zugänglichen Songstrukturen, das 14-minütige Stück weiß jedoch ebenfalls mit einnehmenden Melodien und auch ruhigen Akustikpassagen aufzuwarten. FAZIT: Ahnenkult zelebrieren auf „Wanderer“ ihre eigene Form des Pagan Black Metals, der von der Atmosphäre an solche naturromantischen Werke erinnert, wie sie beispielsweise Ulver Mitte der Neunziger schufen. Die verträumten Gitarrenmelodien haben ein gewisses „Post“-Moment, so dass den Deutschen ein Brückenschlag zwischen Tradition und Moderne gelingt.
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