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SVARTA
Befreiung
Release: Oktober 2020
Label: Crawling Chaos
Stil: Black Metal
Spieldauer: 62 Minuten, 5 Sekunden
Punkte: 9,5 von 10
Homepage: www.facebook.com/SvartaOfficial
In der Datenbank seit: 26.06.2023 / 21:13:47
Gelesen: 57x (seit Datenbankeintrag)
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Svarta aus Oberösterreich waren mir vom Namen her über die Jahre stets ein Begriff, unglücklicherweise war es mir nie vergönnt, die Band live zu erleben und bislang fand auch keines ihrer Alben den Weg in meine Anlage. Leider löste sich die Band im Anschluss an das hier vorliegende vierte Album „Befreiung“ 2021 auf, und im April dieses Jahres wurde auf der Facebookseite von Svarta die traurige Nachricht veröffentlicht, dass Nahtkra, einer der beiden Sänger und Gitarristen, verstorben ist. RIP! Der Opener „Omega – Der Tag an dem ich starb“ startet mit atmosphärischen Klängen, um alsbald in Midtempo Black Metal überzugehen. Besonders hervor sticht die melodische Gitarrenarbeit, die bei der druckvollen und sauberen Produktion des Albums besonders gut zur Geltung kommt. Eine ruhige, post-metallisch angehauchte Passage mit gesprochenem Text auf Deutsch lässt einen kurz innehalten, bevor es wieder mit melodischem Midtempo Black Metal weitergeht, zunächst doomig schleppend, dann wird das Tempo etwas angezogen. Schon der Opener zeigt, dass Svarta viel Wert auf Melodie, Abwechslung und ausgefeiltes Songwriting legen. Ebenso melodisch beginnt „Live.Breath. End. Rewind“. Die Screams im ersten Teil verleihen dem Song eine besondere Intensität, der Mittelteil ist von Post- und Doom-Einflüssen geprägt und bewegt sich über weite Strecken instrumental, bevor man nach dem Wiedereinsetzen des Gesangs mit schnellem Tremolo-Picking der nordischen Raserei verfällt. „Yours Truly“ tendiert in die Post Black Metal-Richtung, neben den Screams kommt auch melancholischer Klargesang zum Einsatz und der Text wechselt zwischen Englisch und Deutsch. „IV VI – A Shimmering Light“ beginnt mit druckvollem Black Metal, welcher von einer ruhigen, repetitiven, Mantra-artigen Passage unterbrochen wird, die eine meditative Atmosphäre verströmt. Auch bei diesem Song wird die Abwechslung großgeschrieben, in den über 11 Minuten passiert musikalisch wahnsinnig viel. Die Texte sind sehr gut verständlich, besonders die deutschsprachigen Passagen stechen dabei heraus. Auch „D“, der mit knapp über 6 Minuten kürzeste Track des Albums baut sich erst langsam auf und bietet mächtige Gitarrenwände mit viel Melodie. Ruhig und friedlich mit Akustikgitarren startet „Alpha“, bevor es mit frostigem Black Metal-Riffing weitergeht. Die bekannten Black Metal-Screams wechseln sich mit melancholischem Klargesang ab, der zum Teil im Dialekt vorgetragen wird und vor allem dadurch eine ganz eigene Stimmung erschafft. Ich würde das mit über 14 Minuten längste Stück des Albums auch als den zentralen Track und Höhepunkt des Albums bezeichnen, da es Gefühle wie Melancholie und Trauer einfach perfekt in Töne und Musik transferiert.
FAZIT:
Ohne die drei Vorgängeralben zu kennen, gehe ich einmal davon aus, dass „Befreiung“ den musikalischen Höhepunkt der Österreicher darstellt. Dennoch stellt sich für mich die Frage, was für Svarta nach dieser Hammerscheibe wohl noch alles möglich gewesen wäre. Wenn man an die Erfolge und internationale Bekannt- und Beliebtheit von Bands wie Dornenreich oder auch Harakiri For The Sky denkt, wäre den Oberösterreichern aus meiner Sicht sicher noch eine strahlende Zukunft bevorgestanden, da das Publikum für diese anspruchsvolle Art des Black Metal definitiv vorhanden ist. Aber manchmal meint es das Schicksal einfach anders, und so bleiben uns die vier erschienenen Svarta-Alben als Vermächtnis.
TRACKLISTE:
1 - Omega - Der Tag An Dem Ich Starb
2 - Live. Breathe. End. Rewind.
3 - Yours Truly
4 - IV VI - A Shimmering Light
5 - D
6 - Alpha
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LINE-UP:
Grim - Drums
Irleskan - Vocals, Guitars
Nahtkra - Vocals, Guitars
L.G. - Bass
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MICHAEL D.
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