Keine allzu leicht verdauliche Kost liefern Niederwelt aus Sachsen auf ihrem zweiten Album „Deus Magnus“. Die Band selbst bezeichnet ihren Stil als atmosphärischen Black Metal, was einem nach dem Intro „Age Of Light“ mit „Cult of the Rising Moon“ aus den Boxen entgegenschallt, erinnert jedoch mehr an den ganz alten Doom/Death (alte Asphyx und Konsorten lassen grüßen). Auch soundtechnisch unterscheidet sich die Scheibe von den aktuellen Hochglanzproduktionen und klingt sehr organisch, was vor allem beim Schlagzeugsound auffällt. Tempomäßig bewegt man sich überwiegend im schleppenden und mittelschnellen Tempobereich. Im Verlauf des Albums treten die atmosphärischen Elemente vereinzelt etwas mehr zu Tage. Klargesang sowie melodische Leadgitarrenarbeit („Reincarnation“) fügen sich gut ins Gesamtbild ein, auch wenn man die musikalische Grundstimmung des Albums vorwiegend als hässlich und negativ beschreiben kann. Diesbezüglich sei auch die außerordentlich intensive Gesangsdarbietung von Sänger Ghâsh erwähnt, der mit seinen abwechslungsreichen Screams und Growls perfekt zur Musik passt, welche ein Bild von Verrottung und Zerfall zeichnet. Das Artwork der im limitierten Digipack erschienenen Scheibe rundet das Ganze dann noch ab. FAZIT: Niederwelt ist mit ihrem Zweitling „Deus Magnus“ ein musikalisch abwechslungsreiches, von einer wirklich düsteren und bösartigen Stimmung durchzogenes Album gelungen. Viele kleine Details im Sound erschließen sich erst nach mehreren Hördurchläufen, so dass es sich definitiv lohnt, sich intensiver mit der Scheibe auseinanderzusetzen.
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