Lost Shade aus Baden-Württemberg sind bereits seit 1999 aktiv, waren veröffentlichungstechnisch jedoch eher zurückhaltend, so ist „Feinde des Glaubens“ erst das vierte Album der Band. Musikalisch hat man sich einer Mischung aus Viking- und Black Metal verschrieben. Der Opener „Verlorener Schatten“ ist definitiv mehr im Black als im Viking Metal beheimatet und von boshaftem Gekeife, schnellen Drums, die stellenweise wie ein D-Zug dahinrattern, jedoch durchaus auch Melodien in der Gitarrenarbeit geprägt. Auch die folgenden Nummern sind ziemlich aggressiv ausgefallen, „Gottestöter“ geht nach vorne ab, „Mit aller Gewalt“ ist ebenfalls großteils schnelles Geknüppel. Für etwas Abwechslung sorgt das ruhig und instrumental beginnende „Hexentanz“ welches sich im weiteren Verlauf in eine melodische Midtempo-Nummer entwickelt. Auch das wieder sehr Black Metal-lastige „Düstere Ernte“ kommt etwas eingängiger daher als der Großteil der anderen Stücke und sticht dadurch positiv aus dem restlichen Songmaterial heraus. Im Allgemeinen sind Lost Shade zwar durchaus bemüht, Abwechslung und Melodie in ihre Songs zu bringen, ich tue mir jedoch auch nach zahlreichen Hördurchläufen nach wie vor schwer, einen Zugang zu den Stücken zu finden, zu sperrig sind teilweise die Kompositionen, zu oft steht Geknüppel im Vordergrund, anstatt es dem Hörer mit ein wenig Eingängigkeit etwas leichter zu machen. Dadurch schafft man es nicht, an Kollegen wie beispielsweise die Landsmänner Thorondir, die ja durchaus einen ähnlichen Stil spielen, heranzukommen. Fürs nächste Album würde ich mir wünschen, dass man sich mehr auf Stücke in der Art von „Hexentanz“ und „Düstere Ernte“ konzentriert, da das einfach die stärksten Momente von Lost Shade sind. FAZIT: Lost Shade veröffentlichen mit „Feinde des Glaubens“ ein Viking Black Metal-Album, auf dem die eingängigen Stücke zwar durchaus überzeugen können, beim Großteil der Songs jedoch die Songstrukturen etwas sperrig geraten sind und zu sehr auf Aggression und Raserei gesetzt wird.
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