Auf „The Gathering Of Four“ versammeln Running Wild Productions vier einheimische One-Man-Bands, die allesamt bereits mehrere Veröffentlichungen vorweisen können und auf der vorliegenden Scheibe einen Überblick über ihr bisheriges Oeuvre bieten. Den Anfang machen Adders Fork aus St. Pölten. Das Projekt von Marko Köfler liefert vier Stücke, welche von seinen letzten drei Alben stammen. Musikalisch hat man sich einer Variante des Gothic Metals verschrieben, welche sich von traditionellem Heavy Metal und (besonders gesangstechnisch) vom Gothic Rock beeinflusst zeigt. Weiter geht es mit zwei Songs von Dea Artio aus Luftenberg/Oberösterreich. Mastermind Kvein bezeichnet den Stil als Alpine Black Metal. Genauso rustikal beginnt „Nur die Sterne über dir“ mit Ziehharmonika-Klängen, bevor man sich mit Synths und schneidenden Gitarren in die atmosphärische Black Metal-Richtung bewegt. Kvein legt beim Songwriting Wert auf Abwechslung und baut unterschiedliche musikalische Ideen in seine Stücke ein. Ebenfalls atmosphärischen Black Metal, jedoch mit stärkerer Ambient-Schlagseite gibt es von In Dornen aus Oberösterreich zu hören. Bereits 2008 gegründet, war es zwischen 2011 und 2022 ruhig um das Projekt von Wolfgang Kronsteiner, bevor er 2022 gleich mit zwei Alben von sich hören ließ. Die beiden über 10-minütigen Stücke bauen sich mit ruhigen Piano-Klängen langsam auf, die Instrumentierung nimmt stetig zu, um am Höhepunkt in atmosphärischem Black Metal mit dichten Gitarrenwänden zu gipfeln. Zum Abschluss gibt es noch Melodic Black Metal aus Wien Floridsdorf zu hören. Burkhard Lettner war seit der Bandgründung 2020 bereits sehr produktiv und hat mehrere Eps, Splits, und aktuell gerade sein zweites Album veröffentlicht. Im Unterschied zur überwiegend atmosphärischen Ausrichtung von Dea Artio und In Dornen geht es bei den drei Stücken von Winter’s Breath in die melodisch-symphonische Richtung. Die Songs verströmen ein wenig das Flair von Skandinavien der Neunziger. FAZIT: „A Gathering Of Four“ bietet mit 4 Bands, 11, Songs und fast 80 Minuten Spielzeit die geballte Ladung einheimischen Gothic- beziehungsweise Black Metal. Klar darf man bei den vier Truppen jetzt noch nicht internationales Niveau erwarten, aber es ist auf jeden Fall viel Potential vorhanden und ich gehe davon aus, dass man die Namen der vertretenen Bands sicher nicht zum letzten Mal gehört haben wird.
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