Über die Jahre ist man dem Black Metal natürlich treu geblieben, hat jedoch seinen Stil weiter ausdifferenziert. Große musikalische Innovation oder die Integration genrefremder Einflüsse war schon zu Beginn nicht das Ziel von Hegemon und das ist es auch auf „Sidereus Nuncius” nicht, wenngleich man mit sparsam eingesetzten Elementen wie Frauengesang oder düsteren Sprachsamples arbeitet. Verglichen mit „By This, I Conquer“ klingt das neue Album komplexer, dissonanter, aber auch atmosphärischer und melodischer. Genau dieses Wechselspiels aus Dissonanz, wie man sie von ihren Landsmännern Deathspell Omega oder verschiedenen isländischen Bands kennt, und einem gewissen Maß an Melodien und atmosphärischen Passagen macht das Album so interessant. Stilmäßig erinnert die Scheibe ein wenig an „II: A Material God“ der Labelkollegen von Wesenwille. Wo die Niederländer jedoch mit ähnlichen musikalischen Stilmitteln eine Industrial-mäßige, kalte Großstadtatmosphäre kreieren, wirkt diese bei Hegemon vor allem düster und okkult. FAZIT: Obwohl international nicht so bekannt wie andere ähnlich lang aktive französische Black Metal Bands, stehen Hegemon Truppen wie Seth, Merrimack, Anteus etc. musikalisch in nichts nach. Auf „Sidereus Nuncius” können sie mit anspruchsvollem und vielschichtigem Black Metal überzeugen, welcher sowohl von Dissonanz als auch Melodie geprägt ist und eine düstere, zeitweise unbehagliche Atmosphäre schafft.
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