Der Opener „Scapegoat Season“ startet zunächst ruhig, mit melancholischem Klargesang und unverzerrten Gitarren, um alsbald in atmosphärischen Black Metal überzugehen, bei dem sich immer wieder Post- und Doom-Anleihen einschleichen. Auch das anschließende „Those“ folgt einem ähnlichen Spannungsaufbau, mit ruhigen Klängen beginnend entwickelt sich das Stück zu einer atmosphärischen Black Metal-Dampfwalze und ist auch textlich ein Schlag ins Gesicht der Aluhut-und Verschwörungstheoretikerfraktion „…Decapitate the tinfoil hats with the sharpness of the truth…“. Na, das hat gesessen! Besonders das atmosphärische Moment steht auf „The Greater Evil“ im Vordergrund, musikalisch pendeln die Schweizer zwischen Melodie und Dissonanz, schaffen es mit ihren Kompositionen jedoch stets, den Hörer zu fesseln und in ihren Soundkosmos eintauchen zu lassen. Stücke wie „Armoured In Pride“ und „Back Into The Ocean“ verströmen eine Wucht und Intensität, wie sie perfekt zu dieser Abrechnung mit der „Krone der Schöpfung“ in ihren Texten passt. FAZIT: Cold Cell liefern mit ihrem Labeleinstand bei den französischen LADLO eine wahnsinnig starke Atmospheric Black Metal- Scheibe, die auch textlich absout den Nerv der (Pandemie)zeit trifft. Als Anspieltipp würde ich den starken Opener „Scapegoat Season“ empfehlen.
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