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IN CAUDA VENENUM
G.O.H.E
Release: 09.10.2020
Label: Les Acteurs De L’Ombre
Stil: Post Black Metal
Spieldauer: 44 Minuten, 2 Sekunden
Punkte: 8 von 10
Homepage: www.facebook.com/incdvnnm
In der Datenbank seit: 04.10.2020 / 11:51:44
Gelesen: 168x (seit Datenbankeintrag)
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Nach einer Interpretation des Laura Palmer-Themas (vom Twin Peaks-Soundtrack) von Angelo Badalamenti auf der Splitveröffentlichung mit Heir und Spectrale wenden sich die Franzosen In Cauda Venenum auf „G.O.H.E“ dem Schriftsteller James Ellroy beziehungsweise dem bis heute ungeklärten Mord an dessen Mutter zu, welcher geschah als Ellroy zehn Jahre alt war. Der Schriftsteller selbst fiel in seiner Jugend durch delinquentes Verhalten und Drogen- sowie Alkoholmissbrauch auf, was wohl nicht zuletzt auf dieses traumatisierende Erlebnis zurückzuführen sein dürfte. Erst ein beinahe letaler Lungenabszess ließ Ellroy sein Leben ändern und mit dem Schreiben von Kriminalromanen zu beginnen, in denen er sich den dunklen Seiten der amerikanischen Gesellschaft widmet.
Musikalisch bietet die Band um Romain Lupino aka Ictus, seines Zeichens Grafikdesigner für das veröffentlichende Label Les Acteurs de L’Ombre, auf „G.O.H.E“ zwei überlange Stücke. „Malédiction“ beginnt mit ruhigen Piano- Klängen und Spoken Word-Passagen von Mister Elroy himself, bevor sich das Stück in Richtung atmosphärischer Post Black Metal entwickelt. Mit Raphaël Verguin hat die Band einen eigenen Cellisten im Lineup, wodurch dieses Instrument sehr präsent im Sound der Franzosen ist. Man fühlt sich teilweise etwas an das Album „Omnio“ der Norweger In The Woods… erinnert, während die eine oder andere ruhige Passage ein wenig Film Noir-Atmosphäre verströmt. Ganz allgemein kann man „G.O.H.E.“ einen gewissen Hang zum Filmsoundtrack nicht abzusprechen, was sich in der Dynamik der Kompositionen zeigt. Obwohl die beiden Stücke jeweils über 20 Minuten lang sind, kommt zu keiner Zeit Eintönigkeit auf.
FAZIT:
Auf „G.O.H.E.“ präsentieren In Cauda Venenum ein Album, das mit seinem durchdachten Konzept (bis hin zum exzellenten Artwork von Jeff Grimal) und intensivem, Soundtrack-lastigem Post Black Metal zu überzeugen weiß. Es ist zwar bekannt, dass James Ellroy Rockmusik hasst, er darf sich ob dieses Albums jedoch trotzdem geehrt fühlen.
TRACKLISTE:
1 - Malédiction
2 - Délivrance
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LINE-UP:
Ictus - Composition, Guitars, Vocals
N.K.L.S. - Composition, Drums, Bass, Vocals
Raphaël Verguin - Cello (guest)
Jonathan Carette - Piano (guest)
Julien “Amajee” Lemaire - Double Bass (guest)
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MICHAEL D.
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