Asphodèle - Jours Pâles    ASPHODÈLE
    Jours Pâles

    Release:  01.11.2019
    Label:  Les Acteurs De L’Ombre
    Stil:  Melancholic Black Metal
    Spieldauer:  39 Minuten, 2 Sekunden
    Punkte:  10 von 10
    Homepage:  www.facebook.com/asphodeleband

    In der Datenbank seit:  22.10.2019 / 19:35:17
    Gelesen:  156x  (seit Datenbankeintrag)

Im Jahr 2001 waren es Ulver, die sich musikalisch und konzeptmäßig weg vom folkloristischen Black Metal sowie den nordischen Sagen und Mythen hin zu einer urbaneren Soundlandschaft entwickelten und es schafften, Bilder einer Großstadt vor dem geistigen Auge des Hörers auftauchen zu lassen. Einen ähnlichen Weg verfolgen Asphodèle aus Frankreich, wobei die musikalische Herangehensweise eine gänzlich andere ist. Schon das wunderschöne Coverartwork von Joanna Maeyens reflektiert perfekt den Albumtitel „Jours Pâles“, der übersetzt „Düstere Tage“ bedeutet. Musikalisch haben sich der Aorlhac-Sänger und Bassist Spellbound und die von Amesoeurs, Kommando Peste Noire und Malenuit bekannte Sängerin Audrey S., die auf dem Album von Musikern der Band Au Champ Des Morts an Gitarre und Drums und dem ehemaligen Shining-Bassisten unterstützt werden, einer melancholischen Variante des Black Metals verschrieben, welcher auch Einflüsse aus Post Punk, (Post) Rock und sogar einer Prise New Wave aufweist.
 
Nach dem etwas Wave-lastigen Instrumental „Candide“ startet „De Brèves Etreintes Nocturnes“ musikalisch Post Punk-lastig. Was sofort hervorsticht ist der wunderschöne, verträumt wirkende Gesang von Audrey S. Ihre helle Stimme verströmt einen Pop-Appeal, der ihrem Gesang eine unschuldige Note verleiht. Als Vergleich würde ich am ehesten das zweite Joyless-Album „Wisdom & Arrogance“ heranziehen, wobei der Gesang von Audrey S. aufgrund der Tatsache, dass er auf Französisch vorgetragen ist, eine etwas andere Stimmung erschafft. Auf diesem Stück und auch auf den folgenden gesellt sich zeitweise auch der raue Black Metal-Gesang von Spellbound dazu, welchen man von Aorlhac kennt und sorgt gesanglich für einen starken Kontrast. Musikalisch erinnern vor allem die Post Rock-lastigen Stücke ein wenig an Landsleute wie Alcest und Les Discrets und kreieren damit eine Atmosphäre, wie sie vor allem Bands aus Frankreich zu eigen ist.   


FAZIT:

Trotz vereinzelter musikalischer Ähnlichkeit zu Bands wie Alcest und Les Discrets haben Asphodèle mit „Jours Pâles“ ein (vor allem aufgrund der großartigen Gesangsleistung von Audrey S.) sehr eigenständiges und melodisches Debütalbum aufgenommen, welches zwar einerseits die musikalische Basis im Black Metal hat, andererseits im Gesamtsound aber auch diversen Post-Einflüssen sehr viel Raum gibt. Herausgekommen ist eine außerordentlich atmosphärische, sehr eingängige Scheibe, die auch nach zahlreichen Hördurchläufen nichts von ihrer Faszination einbüßt. Als Anspieltipps würde ich den Opener oder das wunderschöne „Nitide“ empfehlen.    


TRACKLISTE:

01 - Candide
02 - De Brèves Etreintes Nocturnes
03 - Jours Pâles
04 - Gueules Crasses
05 - Nitide
06 - Refuge
07 - Réminiscences
08 - Décembre


LINE-UP:

Audrey S. - Vocals
Spellbound - Vocals, Keyboards
Stefan Bayle - Guitar
Christian Larsson - Bass Guitar
Sébastien Papot - Drums


MICHAEL D.

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