Vom Stil her orientiert sich das Trio dieser Tage an der lyrisch komplizierten Orthodoxie-Sparte, die ja in letzter Zeit einige Kracher zu bieten hatte. Doch anstatt hypnotischer bis verzaubernder oder gar netter akustischer Momente regiert hier das ultimative Böse, dessen Ziel die totale Vernichtung aller Heiligkeiten dieses Erdenrundes ist. Zumindest wollen uns Katharsis dieses Szenario in tonaler Form aufzeichnen. Da wären die irrsinnig wilden Höllenriffs, so dissonant thrashig und abartig geil zugleich, fast schon unkontrolliert zerstörerisch. Ob brutal abgehackt, unglaublich rasant oder ausladend infernal ausgelegt - so tödlich klang bisweilen kein Werk aus der kathartischen Schmiede, was auch daran liegen mag, dass jede Idee zu einer Munitionssalve mutiert, jedes eingestreute Solo das ungezähmte Grundgerüst aller Songs in einem noch teuflischeren Licht erscheinen lässt. Dabei wird trotzdem auf eine gewisse Linie nicht verzichtet, nach ein paar Durchläufen dürfte es keine großen Schwierigkeiten geben, dem vertonten Abyssusstrom folgen zu können. Sobald dieser Prozess jedoch abgeschlossen ist, eröffnen sich dem Probanden surreale Audio-Welten von höchster kompositorischer Qualität. Von Haus aus tollwütige Hymnen wie das Doppelpack "Eden Below/Kross Fyre" oder das episch diabolische Titeltrack gewinnen mit jedem weiteren Durchlauf an Durchschlagskraft, aber auch an zunehmender Logik, was vor allem bei anfangs verwirrend aufgebauten Stücken des Typs "Ascent From Ghoulgotha" klar wird. Was hingegen sofort Aufmerksamkeit erregt, sind nebst der superb klappenden Ambivalenz zwischen Sechssaitiger und Schlagzeug die Gesänge, deren Vielfalt schlicht umwirft; da wird gekeift, gekrächzt, beschwört und sowas von sehr hoch geschrien, dass man ernsthaft glauben könnte, Frontorgan Scorn wäre bei den Aufnahmen gefoltert worden. Ob in mentaler oder körperlicher Form, bleibt hier natürlich ein bandinternes Geheimnis. FAZIT: Genauso verborgen bleibt die Rezeptur für die ständige Weiterentwicklung, ohne dabei weder auf der Stelle zu treten noch allzu große Schritte in Richtung Genre-Grenzen zu machen. An jener wäre angesichts des vorliegenden, immens tollen Albums nicht nur ich, sondern sicherlich auch eine respektable Anzahl an ähnlich arbeitenden Bands interessiert. Grandios!
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