Dabei braucht es schon lange keine genialen Raderfinder mehr, um für langanhaltende Begeisterung zu sorgen. Ein überzeugend dargebrachtes Konzept wie jenes dieses Soloprojekts, dessen bisherige Errungenschaften nur in sehr kleinem Rahmen erschienen sind, reicht vollkommen aus. Glücklicherweise gelingt darüber hinaus auch die Vertonung des kosmisch introvertierten Aufhängers, weil der gute Mann hinter Mare Cognitum ein hervorragendes Gespür für stringentes Songwriting hat. Obwohl man den vorgetragenen Stil mit "(Darkspace + Wodensthrone) im Cascadia-Gewand" abfertigen könnte, wäre es zum Beispiel falsch, die inbrünstigen, todesmetallisch stählernen Abschnitte außen vor zu lassen, welche insbesondere dem zweiten Stück jene Extraportion Charakter verleihen, die mir beim - mittlerweile festgefahrenen - Original abgehen. Noch tragischer allerdings fiele das Verschweigen der großartigen Lead-Arbeit aus, die in jedweder Tempolage für dramatische Spitzen sorgt. Vor allem der viertelstündige Abschlussreigen profitiert von eben diesem Zusammenspiel zwischen dem schrillen, stets voran schreitenden Unterbau sowie dem sternenfunkelnden, melodischen Overdubs. Über diesem akustischen Schauspiel thront der markante Schreigesang des alleinigen Schaffers, der selbst vor kleineren Experimenten in diesem Bereich nicht zurück scheut. FAZIT: Mare Cognitums Hattrick klingt in seiner Gesamtheit nach jenem voll ausgeschöpften Potenzial, an das eine Unzahl anderer, mitunter vielleicht sogar talentierterer Bands nie herankommen wird. Dafür würde ich weniger Zauberei als die hier gelungene Symbiose aus Kreativität und Können verantwortlich machen, die bereits einige Platten hervorgebracht hat, an der es selbst nach Jahren andauernden Konsums nichts auszusetzen gibt. Folgerichtig trägt der jüngste Eintrag auf dieser Liste den Titel "Phobos Monolith".
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