Gegenteiliges ist hier der Fall: Wo vergleichbare Projekte mehr oder minder in den selben Aufbau-Schemata verharren (aus welchem Grund auch immer), geht der Finne mehrere Schritte weiter: Er setzt ausschließlich instrumentale Prioritäten, sprich lässt entweder dem Klavier oder der Gitarre den Vortritt, nervt nicht mit allzu komplexen Melodie-Brocken, sondern gewährt jedem Song, sich zu entfalten. Ein wunderbares Beispiel wäre das sechste von insgesamt acht Kapitel, welches trotz kleinerer Überbrückungen aus einem Guss wirkt. Weiterer Pluspunkt: Je nachdem, welches Instrument gerade die Oberhand hat, dienen die Anderen der Untermalung; meist liegt das akustische Saitengeklimper im Vordergrund, Flügel und zeitweilige Flöten-Einsätze begleiten das Geschehen. Zwar werden nebst altbekannten Ideen auch eigenständige Collagen, die des Öfteren auf dem Album auftauchen, verwendet, stimmt indes das komplette Erscheinungsbild - der Mann hinter October Falls schafft es stets, des Hörers (vorhandene) Schwermut am Leben zu erhalten und ihn nicht vorzeitig in einen Tiefschlaf zu treiben. FAZIT: Tatsache: October Falls haben mir in Sachen Folk eine kleine Lektion erteilt, "Marras" kann sich trotz ein oder zwei Unstimmigkeiten durchaus hören lassen... zumindest stiehl mir der Interpret keine kostbare Zeit mit nichtssagendem Gedudel.
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