Manche würden beim ersten gespielten Ton schon lauthals den Frost herbeirufen, doch ist dieser (wenn überhaupt) nur sehr spärlich vorhanden. Die Belgier entfachen hier eher einen staubigen Sandsturm, der von rauschenden, meist dissonanten Gitarrensäulen getragen wird. Zwar scheint manchmal eine echte, erhabene Melodie auf (bestes Beispiel: Ende des vierten Abschnittes), der Großteil des verwursteten Riffgutes wütet allerdings in abgrundtief maliziösen Klangwelten. Ins selbe Kerbholz schlagen die ebenfalls bösen Vocals, die voller Hass gegen ein erklärtes Feindbild hetzen; nicht selten kommen hier die Emotionen hoch, vor allem dann nicht, wenn man die Sterbeschreie des Imperators zu imitieren versucht. Wenn dann noch das Schlagzeug aus dem dunklen Hintergrund nach vorne peitscht und zornentbrannt den Takt angibt, lauschen selbst große Skeptiker mit staunender Miene. Aber es gibt noch einige weitere überragende Momente auf dieser Anti-Huldigung, die im selben Niveau aufzufinden sind. Diese muss der Leser jedoch auf eigene Faust entdecken, da sie schlichtweg zu gut sind, um beschrieben zu werden. FAZIT: Natürlich darf der Tadel bei so viel Lob nicht zu kurz kommen. Bei aller erfreulichen Kompaktheit (abgesehen von den remixten Boni, die in der CD-Version enthalten sind) vergeht das Werk viel zu rasch, zum Zweiten machen vereinzelte Passagen den Eindruck, als ob sie mit Gewalt ins Song-Korsett hinein gezwängt wurden. Davon abgesehen möchte ich eine klare Hör-Empfehlung an jene abgeben, denen innovative Konzepte genauso am Herzen liegt wie schwarzmetallisch stürmische Wetterfronten.
|