Wieder haben wir hier ein Solo-Projekt keines Multiinstrumentalisten, dessen Fokus auf den frühen, nach wie vor sehr geschätzten Neunziger Jahren liegt. Erneut dreht sich in den Texten alles um die Verdammung der Menschheit, der persönlichen Beziehung des Projektleiters zum Gehörnten sowie andere, schon zur Genüge ausgetretene Themen. Sogar eine elektronische Schlagzeug-Aushilfe hat es geschafft, den imaginären Schemel der Band zu besetzen. Wenn das mal nicht die besten Voraussetzungen für einen vorzeitigen Tritt in den Papierkorb sind! Im vorliegenden Fall allerdings wäre dieser Schritt fatal, da Maturz ein klein wenig intelligenter als vieler seiner Kollegen vorgeht: Aus einem respektablen Angebot an sehr ansprechenden, frostig melodischen Einfällen (welche manchmal unter anderem an Naglfars "Diabolical" erinnern) bastelt der Schwede Lieder, denen es an Nachvollziehbarkeit, Erhabenheit und emotionaler Schwere nicht im Geringsten mangelt. Vielmehr wälzen sich die großteils epischen Songmassen ihren Weg durch das Zimmer, offerieren mittlerweile schon obligatorische Akustik- sowie Bass-Einsprengsel, zuweilen wird für kurze Zeit am Strom-Piano eine nette Melodie gespielt, bevor es in die nächste, große Passage geht. Liest sich zwar alles ziemlich unspektakulär und ist es auch, doch wenn "Vredeslusta" eines tonnenweise versprüht, dann Magie. Gerade weil alle acht Stücke so ungemein ohrwurmverdächtig sind, eine ungemein rohe, aggressive Klang-Ausrichtung haben und generell steinalt wirken - ohne es gar nicht zu sein - macht das Zuhören gleich drei Mal so viel Spaß (natürlich im metaphorischen Sinne). FAZIT: Was könnte da also näher liegen, als sich dieses Kleinod für Nostalgiker zuzulegen? Nichts? Na dann bin ich mal erleichtert...
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