Wirklich flott oder sogar in morbider Hinsicht heavy werden die Finnen nie, auch weichen sie nur äußerst selten von ihrem depressiven Spielweise ab. Selbst hinter Titeln der Marke "Immolation Of The Fallen Angel" verbirgt sich kein unausgewogenes Black/Death-Brett, sondern eine extrem düstere Schleich-Nummer, dessen Gitarrenschauer gefrorenen Speeren gleichkommt. Das darauf folgende Lied - um die stilistischen Grenzen rauszupicken - kommt mit weitaus melancholischeren Ideen daher, verbreitet jedoch die selbe Endzeit-Stimmung, das selbe Gänsehaut-Feeling wie jedes andere hier vertretene Kapitel auch. Was hingegen keineswegen heißt, dass stets die gleiche Rezeptur verwendet wird, viel eher verstehen es Sturmfront hervorragend, ohne großartige Stimmungswechsel auszukommen und dabei sieben verschiedene, von Grund auf eigenständige Collagen hervor zu zaubern, die wiederum so alt und wohl vertraut klingen, dass man dem Erscheinungsdatum kaum Glauben schenken mag. Allein schon diese frostige, wunderbarst ausbalancierte Produktion müsste doch mindestens zehn Jahre am Buckel haben, geschweige denn von den Tonfolgen! Wären allerdings noch der vor allem betreffend Cymbal-Sound künstliche Schlagzeug-Klang, die eingebauten, zugegebenermaßen aber rar gesäten Samples ebenfalls nicht so schrecklich synthetisch sowie der ideenlose Schluss des Rausschmeißers imposanter gestaltet worden, hätten wir ein vergessenes, fehlerfreies Juwel vor uns liegen. FAZIT: Dennoch, man kann leider nie alles haben. Und trotzdem zufrieden sein, wenn ein Album, wie es eben das Vorliegende tut, auch über den üblichen Zeitraum hinaus sein Geld wert ist.
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