Sturmfront - Behind The Gate Of Darkness    STURMFRONT
    Behind The Gate Of Darkness

    Release:  24.12.2005
    Label:  Black Tower Productions
    Stil:  Black Metal
    Spieldauer:  38 Minuten
    Punkte:  8 von 10
    Homepage:  Keine

    In der Datenbank seit:  05.07.2015 / 13:32:31
    Gelesen:  106x  (seit Datenbankeintrag)

Billiges Intro, dafür klirrend kalte, gelungene Hymnen; dezent verpackte Vorhersehbarkeit, dafür schöne, Frost tragende Melodien; Songtitel voller Klischees, dafür umso umwerferndere, alte Zeiten atmende Songs - das sind Sturmfront, eine schon etwas länger werkelnde Gruppe, die bis jetzt so gut wie niemandem unter die Linse geraten ist, weil sie dies angeblich um jeden Preis verhindern will. Dabei könnte sie so leicht als Hoffnungsträger der ewig mürrischen Nostalgiker durchgehen.
Wirklich flott oder sogar in morbider Hinsicht heavy werden die Finnen nie, auch weichen sie nur äußerst selten von ihrem depressiven Spielweise ab. Selbst hinter Titeln der Marke "Immolation Of The Fallen Angel" verbirgt sich kein unausgewogenes Black/Death-Brett, sondern eine extrem düstere Schleich-Nummer, dessen Gitarrenschauer gefrorenen Speeren gleichkommt. Das darauf folgende Lied - um die stilistischen Grenzen rauszupicken - kommt mit weitaus melancholischeren Ideen daher, verbreitet jedoch die selbe Endzeit-Stimmung, das selbe Gänsehaut-Feeling wie jedes andere hier vertretene Kapitel auch. Was hingegen keineswegen heißt, dass stets die gleiche Rezeptur verwendet wird, viel eher verstehen es Sturmfront hervorragend, ohne großartige Stimmungswechsel auszukommen und dabei sieben verschiedene, von Grund auf eigenständige Collagen hervor zu zaubern, die wiederum so alt und wohl vertraut klingen, dass man dem Erscheinungsdatum kaum Glauben schenken mag. Allein schon diese frostige, wunderbarst ausbalancierte Produktion müsste doch mindestens zehn Jahre am Buckel haben, geschweige denn von den Tonfolgen! Wären allerdings noch der vor allem betreffend Cymbal-Sound künstliche Schlagzeug-Klang, die eingebauten, zugegebenermaßen aber rar gesäten Samples ebenfalls nicht so schrecklich synthetisch sowie der ideenlose Schluss des Rausschmeißers imposanter gestaltet worden, hätten wir ein vergessenes, fehlerfreies Juwel vor uns liegen.


FAZIT:

Dennoch, man kann leider nie alles haben. Und trotzdem zufrieden sein, wenn ein Album, wie es eben das Vorliegende tut, auch über den üblichen Zeitraum hinaus sein Geld wert ist.


TRACKLISTE:

01. Injection Of The Nuclear Holocaust
02 - Black Dimension Of Time
03 - Misanthropia Inferis
04 - Eternal Path Of Sadness And Depression
05 - Immolation Of The Fallen Angel
06 - In The Shadow Of The White Wolf
07 - Mina Dricka Ert Blod
08 - Open The Portal To The Realm Beyond


LINE-UP:

Alfsigr - Gesang
Thoron - Bass
Gweth - Schlagzeug
Stormvind - Gitarren
Cadeyrn - Gitarren


AMIKKUS

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