Sofort fällt der ungeschliffene Klang ins Ohr, welcher den Songs wunderbar zu Gesicht steht. Fast könnte man meinen, es handle sich hierbei um eine Live-Aufnahme, da das gesamte Album ohne jegliche Synthetik auskommen und Gitarrenspuren nur vereinzelt in mehrfacher Form zu hören sind. Einzig sehr rar gesäte Akustik-Schmankerl sorgen im additiven Sinne für eine desolate, menschenleere Stimmung, die zum Beispiel dem anfangs an Wigrid erinnernden Track "Verminking" zugute kommen. Dem kraftvoll gespielten Schlagzeug fehlt es ebensowenig an Druck wie den größtenteils eigenständigen Bass-Läufen an Variation, wobei letzteres Instrument seinem sechssaitigen Kollegen den Vortritt eindeutig in Sachen Lautstärke gibt. Als geschlossene Einheit funktionieren Verloren natürlich großartig, wie sonst könnten so unbeschreiblich magische Momente, wie sie zum Beispiel auf "Onder Het Juk der Somberheid" passieren, stattfinden? In solchen Augenblicken, wie sie hier zahlreich vertreten sind, weiß man nicht, ob man vor lauter Freude nun grinsen oder heulen soll, weil schlichtweg alles passst: Vom dramatischen Aufbau, den (subjektiv) richtig gesetzten Übergängen bis hin zum messerscharfen Riffing und den ins Mark gehenden Schreien des Fronters gibt es quasi nur Positives zu berichten... selbst die dunkel wabernde Einleitung bietet einen famosen Einstieg in das Herz dieses Kleinods. FAZIT: Eventuell könnte man noch den ein oder anderen Knackser bemängeln, der auf der Master-CD seinen Platz gefunden hat. Doch wenn ich schon solche Details hervorkitzle, um zumindest irgendetwas Negatives zu erwähnen, sagt dies viel mehr über die Qualität des vorliegenden Langläufers aus als jede Song-Sezierung. Ein ganz klares Soll!
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