33 Minuten lang vermeiden es Wounds, ihre BM-Interpretation an offensichtlichen Vorbildern abzupausen. Am ehesten könnte ich mir vorstellen, ein fiktives Billing für einen stilistisch konzisen Abend zusammenstellen, an dem Downfall Of Gaia als Headliner auftreten und die Kanadier einen der später angesetzten Support-Slots in Anspruch nehmen würden. Viel mehr Sinn macht jedoch eine Analyse dessen, was sich im Todestal abspielt: Während eine überschaubare Anzahl an wuchtig schmetternden Tremolo-Riffs für den schwarzen Unterbau sorgt, erweitern passend eingeflochtene Sludge/Post-HC-Momente sowie im Dunkeln suchende Akustik-Abschnitte die schwarzweiße Klangfarbpalette. Als perfekter Kontrast zu diesem treibenden Geschehen thront der gellend gequälte, in homöopathischen Dosen eingesetzte Kreischgesang. Zwischen diesen beiden Gegensätzen entstehen emotionale Schmelzpole wie der (lächerlicherweise als "Bonustrack" zurückgehaltene) Opener "Lacklustre Lot" oder "Fare The Well", in dem Note für Note eine unglaublch intensive, isolierte Stimmung aufkommt. FAZIT: Schlechte Nachrichten für schlechte Bands also: Wer in Sachen Stilsicherheit und Professionalität nicht mindestens an "The Valley Of Death" herankommt, fliegt wieder aus der Playlist. Das gilt übrigens auch für Veteranen, ab sofort natürlich auch für Wounds, die hoffentlich nicht an ihrem eindrucksvollen Einstand verzweifeln.
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