Das großartige Akustik-Intro lässt bereits Großes erahnen, der erste große Song-Brocken "Carnival Of Freedom And Betrayal" stürmt sodann drauf los und lässt nie locker. Entfernt an Solbruds jüngsten Volltreffer erinnernd, wütet die Band in ihrem hörbar auf sie zugeschnittenen Element, ohne dass je das Gefühl aufkommt, da säße selbst der kleinste Fill nicht am rechten Platz. Einige Momente später wiederum stellen Antlers ihren ebenfalls bestens trainierten Midtempo-Muskeln zur Schau: "Hundreds" schreitet majestätisch voran, wobei die Ideen gegen Ende ein wenig dünner gesät sind und man locker die letzte Minute hätte zusammenkürzen können, ohne von einem großen atmosphärischen Verlust sprechen zu müssen. Die nächsten drei Stücke vereinen gekonnt beide Welten, warten mit großartigen Spannungsbögen, aber keinen Überraschungen mehr auf. Sobald die Rezeptur etabliert ist, halten Antlers eben an ihr fest. Wozu auch unnötige Kursänderungen, wenn spätestens der epische Schlussreigen beziehungsweise davor schon "To The Throats" (mein persönlicher Favorit) so etwas wie Dankbarkeit für den Mangel an Experimentierfreude aufkommen lassen? FAZIT: Rein gemessen an diesem Album also scheint die Schnappfreudigkeit seitens der Verleger gerechtfertigt zu sein. Antlers reihen sich in die immer länger werdende Schlange erfolgreicher Debütanten ein, die aufgrund rasend schneller Wort-zu-Wort-Propaganda quasi über Nacht zu ihrer stattlichen Anhängerschaft kommen. Schöne neue Welt.
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