Am Offensichtlichen lässt sich dennoch nur schwer vorbeischreiben: Wenn sich eine Truppe aus einem politisch geprägten Umfeld in Gewässer wagt, die sie stellenweise schon stanta pede supereklig finden muss, befürchtet man als Außenstehender die sofortige Hintanstellung der Musik zwecks Werbung für andere Weltanschauungen. Und gewiss, wer bei den Berlinern sucht, der findet durchaus Fotos in hippen Cafés, pseudorebellisch aufgeklebte Wahlzettel sowie Veggie-Burger im mobilfonfreundlichen Instagram-Filterformat. Doch anders wie zum Beispiel bei Thränenkind, bei denen das Maß an Instrumentalisierung ihrer Ansichten eher an Stimmenfang als alles andere erinnert, reichen hier kommentierte Lyrics und dezent angebrachte Slogans aus. FAZIT: "In Turmoil" fühlt sich nicht wie eine packend getarnte Kampagne an, denn dafür sind die hier verarbeiteten Themen viel zu dauerhaft. Fans von Scheuklappen - egal ob in musikalischer, textlicher oder anderweitiger Hinsicht - sind jedenfalls sowohl fehl am Platze als auch vermutlich von der Band selbst unerwünscht. Wer aber sowieso kein Interesse am Drumherum hat, dürfte mit dieser Compilation seine Freude haben - sofern man eben Krusten im Black Metal verträgt.
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