Vyrion - Geo    VYRION
    Geo

    Release:  4.7.2014
    Label:  Eigenproduktion
    Stil:  Black Metal
    Spieldauer:  60 Minuten
    Punkte:  9 von 10
    Homepage:  www.facebook.com/vyrion

    In der Datenbank seit:  27.12.2014 / 11:14:10
    Gelesen:  189x  (seit Datenbankeintrag)

Intellektuell schätzenswert, auf rein emotionaler Ebene jedoch rasch ermüdend - die "progressive" Unterschublade treibt manchmal arg gewöhnungsbedürftige Blüten. Das ist per se zwar keineswegs schlecht, in Extremfällen wie den zweifellos talentierten Cormorant, die um jeden Preis ihre Einflüsse aus Papas Plattenecke verwursten wollen, jedoch kaum noch nachvollziehbar. Es geht aber auch wesentlich stimmiger, wie es diese vier Herren unter Beweis stellen und bei allerlei Vorliebe für kurzweilige Genre-Ausflüge eine klare Linie verfolgen, die unter Kennern ausschließlich freiwillige Gefangene einsammelt.
Würden Be'Lakor ihren melodischen Oberbau plätten, in schwarzes Simplicol tauchen sowie zeitweilig Triptykon hören, kämen wir nur ungefähr in die Nähe von "Geo". Denn obwohl hier und da diverse Einflüsse hervorscheinen (einige wollen sogar Enslaved herausgehört haben), geben sich die Australier nicht mit bloßer Rezitation zufrieden, sondern schaffen meist zwischen knallend akzentuierter Rhythmik und düsterer Epik gleitende Nummern, in denen Klischees keinen Platz haben. Vyrion bauen lieber Spannung auf und belohnen mit explosiven Abschlüssen. Progression wird tatsächlich als Weiterentwicklung verstanden, sowohl hinsichtlich des Werdeganges der hier vertretenen Stücke als auch in stilistischer Hinsicht. Die Verschmelzung, wenn nicht sogar Einschmelzung diversester todes- und svartmetallischer Barrieren verkommt dabei zum Glück nicht zur indiskutablen Prämisse beziehungsweise merkt man es dem Vierer nie an, denn dafür geht es mit viel zu viel Herzblut heran.


FAZIT:

Doch damit nicht genug, bekommt der zahlungswillige Fan sogar ein umwerfendes Artwork mitgeliefert, das die Essenz Song für Song auf den Punkt bringt. In Zeiten von Textknausrigkeit und GEMA-Sparvariante eine echte Wohltat seitens der Band, die dieses Kleinod in Eigenregie pressen ließen. Ob dies einem OCD-ähnlichen Kontrollwahn geschuldet oder erneut der geschmacklichen Impotenz aller Labels da draußen zuzuschreiben ist, spielt keine Rolle. "Geo" ist groß.


TRACKLISTE:

01 - Dawn
02 - Pit
03 - Polar
04 - Tempest
05 - Torch
06 - Dusk
07 - Apex
08 - Inundation
09 - Crescent


LINE-UP:

Dale Williams - Gitarren, Gesang
James Hill - Bass, Gesang
Mark Boyce - Gitarren
Leo Graae - Drums


AMIKKUS

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