Hell-IO-Kabbalus, der Sangesmann, leistet ganze Arbeit, strapaziert seine Stimmbänder auf Äußerste und variiert dabei seine Darbietung auch öfter, was durchaus gefällt. Doch es fehlt bei aller gut gemeinten Heftigkeit an den Killermelodien, die sich sofort ins Langzeitgedächtnis fräsen. VIDHARR hauen kein einziges Riff, bzw. keinen einzigen Refrain raus, der hängen bleibt. Es entsteht zwar keine Langeweile, aber die Lieder schaffen es auch nicht die volle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. In der zweiten Hälfte wartet die Scheibe mit recht groovigen Songs auf und wird auf einmal richtig interessant, obwohl man von Hits mit Ohrwurmqualität entfernt bleibt. Ab ’Doomsday Event’ gewinnt "Eclipse" also zunehmend an Boden. Dieses Lied lässt mit seiner kleinen, atmosphärischen Choreinlage gleich beim ersten Durchlauf aufhorchen. Am abwechslungsreichsten ist VIDHARR der Abschlusssong ’Irrlicht’ gelungen, mit Keifgesang, Growling, Klargesang und Chor. Wobei gesagt werden sollte, dass hier zwei Gastvokalisten, nämlich M. Fabban (ABORYM) und Svafnir (u.a. STURMKAISER), den Gesangsteil übernommen haben. VIDHARR können also, wenn sie wollen, nämlich Lieder schreiben, die zwar nicht originell sind, aber gute Kost für zwischendurch ist. Wäre die ganze Scheibe so geraten, wie die letzten vier Lieder, könnten die Fünf locker Note 7,5 oder mehr abgreifen, aber die halbgare erste Hälfte steht dem einfach entgegen. FAZIT: Vidharr bieten auf "Eclipse" melodiösen Black Metal, der leider vom Songwriting nicht durchgängig überzeugen kann, aber durchaus qualitätvolle Momente aufweisen kann, und auf die nächste Veröffentlichung neugierig macht.
|