Ipethos aus Finnland, Band und zeitgleich einziges Member, kümmert sich hierbei um sämtliches Instrumentarium und tituliert seine eigene Kreation als "an unique style of Black Metal and industrial percussion". Unglücklicherweise wirkt diese selbsternannte Industrialisierung eher wie ein irreversibler Herzinfarkt am Drumcomputer, der obendrein nicht nur hochgradig unpassend programmiert ist, sondern weder mit Black Metal noch Industrial-Einschlägen viel zu tun haben will. Der Drumkit ist devot-rezessiv mit wenig Durchschlagskraft und klingt eher nach einem Paarungsritual zwischen Blechtrommel und Hochpassfilter. Als gesamtes wirkt "Shrines of Chaos" äußerst seelen- und emotionslos. Ein Sammelsurium aus Riffs welches erbittert und sehnsüchtig nach der Definition eines Interludiums sucht, wird zusammen mit einem Heavy-Duty-Looper in einen Sack gesperrt und fertig ist das Riffing. Der Gitarrensound ist flach und uncharismatisch; da hat wohl wer seine verzerrende Tretmine ohne Ampsimulation direkt ans Line-In gehängt. Bei gitarren-technisch ein kleinwenig interessanteren Passagen sind, als Resultat des miesen Sounds und Iapethos eigenwilliger spielerischer Raffinesse, keinerlei Melodielinien mehr zu erkennen. Die wenigen Gitarrensoli (bspw. am Ende von "Shrines of chaos constructed of hate" - ein philosophisch hochkarätiger Titel) spotten jeder Beschreibung, da sie sich weder in die Stilistik des Musik einfügen noch gut eingespielt und/oder ideenreich wirken. Das Riffing wirkt auf breiter Ebene gekünstelt und bereits nach wenigen Minuten missfällt dem geschulten Ohr die eindringliche Geradlinigkeit des Ablaufs, welcher jedes Riff mit genau vier- oder achtmaliger Wiederholung mit immer derselben Drumline hinterlegt.Auch die Bassline existiert scheinbar nur um ein Instrument mehr im Abspann zeigen zu können. Drucklos wird hier klar ersichtlich, dass hier lediglich die Gitarrenspur kopiert wurde. Einzig der Gesang lässt einen, wenn auch nur entfernt, an Black Metal der alten Schule erinnern. FAZIT: Als Conclusio muss hier vom Kauf definitiv abgeraten werden. Niederkarätiges Songmaterial, ein jämmerlicher Drumcomputer und eingeschränkter Ideenreichtum lassen die Platte für mich leider durchfallen.
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