Der über achtminütige Opener macht aber auch schnell klar, dass die Ideen für einen spannungsreichen Song dieser Länge nicht reichen; das Songwriting ist nicht ausgeklügelt genug, um Spannung aufzubauen und die Riffs wollen, obwohl gar nicht so schlecht, leider nicht recht zünden. Das sich anschließende ‚Summa Regina Mortorum’ beginnt mit Gitarrenintro und Glockenschlägen, ebenso gefolgt von einem Blastausbruch und auch hier wird wieder ganz schnell klar: banale Riffs, die ihre Belanglosigkeit offenbahren, sobald der Sänger schweigt. Denn Abibial am Mikro reißt mit seinem aggressiven, wenn auch nicht spektakulären, Gesang doch einiges. Der albumtitelgebende Song kommt dann gleich zur Sache, also ohne Intro. Aber auch hier bleiben die Melodienbögen wieder die Schwachstelle. Der besten Songs sind IMAGO MORTIS mit ‚Pestilentia’ und ‚1330’ gelungen, denn hier hat die Band Melodienideen, Rhythmik und Abwechslung am besten vereint, agiert gerade bei ‚1330’ im Midtempo und kommt damit bestens zurecht. Aber um die Scheibe weit über den Durchschnitt zu heben, reicht es leider nicht. Zusammenfassend kann man sagen, dass IMAG0 MORTIS ein leicht über den Durchschnitt ausgefallenes Album abgeliefert haben, dass die Truppe durchaus über Ideen verfügt aber zu wenig daraus macht, einen guten Sänger ausweisen kann, und technisch einiges draufhat. Wären die Songs in ihrer Spielzeit etwas eingedampft worden, hätten locker 8 Punkte abgeräumt werden können. FAZIT: Durchschnittlicher, melodischer Black Metal, der in manchen Momenten durchaus zu gefällt, den man so schon aber seit Mitte der Neunziger zu oft gehört hat und der im Jahr 2012 wirklich nicht zwingend ist.
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