Umso auffallender beim ersten Durchhören der Scheibe: Wo die Band sonst nirgends gespart hat, musste die Aufnahmequalität leiden. Zwar ist ein solcher Mangel im Black Metal nicht immer der Musik abträglich, in Donn's Fall wird das Rauschen der Gitarren aber leider zum schwarzen Loch und verschluckt jeden anderen Funken. Drums knüppeln rasend und vehement, am Mikro zumeist verzerrtes Kreischen. Die Songs rollen relativ böse, aber monoton vorbei. In Gemeinsamkeit gelingt es ihnen nicht, einen Spannungsbogen zu zeichnen. In jenen Passagen, in denen eine entfremdete Stimme über minimale Synthie-Klänge hinweg droht, denkt man noch kurz an The Ruins of Beverast und freut sich auf Unheimliches - dann bricht die nächste Schallwoge erstickend über Stück und Zuhörer herein. Hauptproblem des Albums ist, dass es sich atmosphärischer präsentiert, als es ist. Donn wollen ein Gesamtkunstwerk sein, komplex und durchdacht, und erzählen Geschichten von der Idee Gott, von Existenz und Spiritualität. Leider entspricht die Musik nicht der Aufmachung: Zu grell und simpel ist der Sound, zu wenig Abwechslung und Spannung bieten Songbau und Choreografie. Was zunächst wie ein Konzeptalbum wirkt, hört sich nicht so an. Die Inhalte, in Wort und Symbolik stark, versprechen viel. Trotzdem darf ein Album nicht nur durch den Kopf gehen, und dort, wo die Innereien mitvibrieren, bleibt von "Horns Curve Into Broken Circles" zu wenig zurück. FAZIT: Trotz ästhetisch interessanter Konzepte bleibt "Horns Curve Into Broken Circles" musikalisch vorhersehbar. Von der Band, die gute Ideen hat, wünscht man sich mehr kompositorische Komplexität - vielleicht beim Nachfolger.
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