Beim Namen Fangorn musste ich gleich an die von Mitte bis Ende der Neunziger aktive Melodic Death Black Metal Truppe gleichen Namens denken, die mit Albumtiteln wie "Pentatonische Furien" von sich hören machte. Da diese aber seit 2011 nichts mehr von sich hören ließ, vermute ich einmal, dass sie bereits in die Ewigen Jagdgründe eingegangen ist. Im Gegensatz dazu sehr lebendig sind hingegen die 2002 gegründeten Fangorn aus St. Petersburg, die uns mit "Mysterious Land" ihr Albumdebüt präsentieren. Mit einem ruhigen Folk-Instrumental starten die fünf Herren ihre musikalische Reise und entführen uns in jenen mystischen, uralten Wald in Tolkiens Mittelerde. Da verwundert es wenig, dass man ich auf den folgenden Stücken dem melodischen Folk Metal verschrieben hat. Dabei beweist man ein Händchen für mitreißendes Songwriting und eingängige Melodien. Besonders die zum Teil wirklich virtuose Gitarrenarbeit und die zwischen Gekeife, cleanen Passagen sowie Chören wechselnde Gesangsarbeit verdienen besondere Erwähnung. Sicher definieren die Russen mit ihrem keyboardgeschwängerten, überwiegend ziemlich epischen Songmaterial das Genre nicht, sorgen jedoch für eine sehr kurzweilige knappe halbe Stunde. Womit wir auch schon bei den Kritikpunkten sind: Ein Album mit 29 Minuten Spielzeit, wovon der erste und der letzte Song auch noch Instrumentale sind, würde ich nicht unbedingt als "value for money" bezeichnen. Die Scheibe zum EP-Preis zu vertreiben, wäre bei dieser Spielzeit meiner Meinung nach sicher fairer gewesen. Ich finde auch, dass man sich das Stück "Trolls Strong Beer" auch sparen hätte können, da der Song verglichen mit dem doch eher melancholisch angehauchten restlichen Material einfach ein wenig zu fröhlich und "finntrollig" daherkommt. FAZIT: Fangorn liefern mit "Mysterious Land" ein eingängiges, kurzweiliges Debütalbum ab, welches abgesehen von der kurzen Spielzeit und einem kurzen Ausritt in Humpa-Gefilde kaum Grund zur Kritik bietet und in Folk Metal-Kreisen sicher seine Hörerschaft finden wird.
|
