Im Gegensatz zum 2002 veröffentlichen "Angst" welches noch reinen und oftmals auch monotonen Black Metal verkörperte, erwartet dem geneigten Zuhörer mit "The Eerie Cold" eine deutlich gereifte und abwechslungsreiche Musik abseits klassischer Schwarzmetall-Klischees. So beginnt "I och med insikt skall du förgå" (frei Übersetzt: Mit dieser Einsicht, sollten Sie vergehen) völlig unklassisch, aber dafür Stilecht und durchwegs Interessant mit gezupfter Akustik-Gitarre, langsamen aber ausdrucksstarkem Schlagzeug und einer sehr gut eingespielten verzerrten Solo-Gitarre. Dieser stimmungsvollen Einleitung folgt eine nicht weniger Atmosphärisch verpackte Abfolge verschiedener Riffs, die kombiniert mit Frontmann Niklas Kvarforth's genialer Stimme eine sehr eindrucksvolle und zugleich nicht minder depressive Soundkulisse ergeben. Und Atmosphäre muss bei diesem Album groß geschrieben werden, denn hier nimmt man sich die Zeit den Hörer in die Abgründe menschlichen Gedankengutes einzuführen. So ist das Titel gebende Stück "The Eerie Cold" ein monotones aber nicht langweiliges Zusammenspiel aus Akustik-Gitarre, Bass und langsamen Schlagzeug, welches sich über stolze vier Minuten hinzieht, bevor Kvarforth überhaupt erst seinen Text zum Besten gibt. Produktionstechnisch ist "The Eerie Cold" sehr gut gelungen. Der Sound ist sehr klar und gut produziert, aber es behält jene gewisse Rauheit, die auf jeden Black Metal Album vorhanden sein sollte. Grobe Fehler oder ähnliches sind mir auch nach sehr langem Hören noch keine aufgefallen. FAZIT: Mit "The Eerie Cold" haben Shining ein eindrucksvolles Stück Musik erschaffen, welches man in Ruhe und mit starken Nerven genießen sollte. Lässt man sich allerdings auf die Musik ein erwartet einen ein Album dass man so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Aber genug geredet, denn Worte werden dieser Musik nicht gerecht. Oder um das von Kvarforth miteingepackte "American Psycho" Zitat noch einmal Tribut zu zollen: This confession has meant nothing!
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