Deadly Carnage - Sentiero II: Ceneri    DEADLY CARNAGE
    Sentiero II: Ceneri

    Release:  01.09.2011
    Label:  ATMF
    Stil:  Black Metal
    Spieldauer:  41 Minuten, 43 Sekunden
    Punkte:  6,5 von 10
    Homepage:  www.myspace.com/deadlycarnage

    In der Datenbank seit:  11.02.2012 / 22:46:59
    Gelesen:  337x  (seit Datenbankeintrag)

Bandname und Covergestaltung der zweiten Veröffentlichung von Deadly Carnage lassen mich erst mal vermuten, ich hielte ein Death-Metal-Album in Händen. Der Eröffnungstrack kommt dann aber so rasant daher gehagelt, dass man sich beim Black einfindet – der da zunächst fast "old-school" und ziemlich generisch klingt.
Dann plötzlich überraschen die Italiener: mit Gitarrensoli, schaumgebremsten Clean-Gesang-Parts. Die Leadgitarre entwickelt sich von Track zu Track zum Instrument, das die Scheibe trägt, und immer dann, wenn sie sich zu elegischen Höhen hinanwindet, ist sie am Überzeugendsten.

"Sentiero II: Ceneri" stellt sich letztlich doch nicht als die reine, reißende Black-Metal-Scheibe heraus, die man zu Anfang vermutet. Wer zwischen dem Kugelhagel mal eine Pause einlegen will, kriegt sie hier auch. Die Tempowechsel sind befriedigend, erfrischen und erzeugen in Stücken wie dem 9-minütigen "Parallels" beachtlich Atmosphäre. Hier gibt es doch noch Hinweise auf die Vielschichtigkeit der Band.
Das letzte (und leider einzige italienische) Stück fällt fast völlig aus der Reihe. Die kontemplative und beruhigte Komposition "Ceneri" eröffnet eine Tiefe, die die vorangehenden bestenfalls angedeutet haben – dennoch funktioniert sie wahrscheinlich genau wegen ihrer Einsamkeit. Auch wünscht man sich jetzt, Deadly Carnage hätten öfter auf englische Plattitüden verzichtet und ihrer Landessprache mehr Raum gegeben.

Nach mehrmaligem Anhören offenbart sich mir auch zunehmend das Potenzial der Band. Da ist es schade, dass "Sentiero II: Ceneri" derart geschliffen und poliert wurde, dass es die schwarzmetallische Kälte nie ganz erreicht und in seiner Individualität zu vorsichtig bleibt. Mehr Mut und Italienisch, bitte!


FAZIT:

Solide Black-Metal-Platte mit Glanzlichtern, die dem kreativen Potenzial der Band aber nicht ganz gerecht wird.


TRACKLISTE:

1 - Guilt Of Discipline
2 - Parallels (Hands Wide Open - Hope - Coal Of Man)
3 - Epitaph Part I
4 - Epitaph Part II
5 - Growth And New Gods
6 - Ceneri


LINE-UP:

Marcello - Lead Vocals
Dave - Guitars, Second Vocals
Alexios - Guitars, Keyboards, Second Vocals
Adres - Bass, Noise
Marco - Drums


JO.KO

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