Gleich das Coverartwork sticht wunderbar aus der Flut von 08/15-Genremotiven hervor und diese nette "Nebenerscheinung" findet anhand wundervoller Zeichnungen im gesamten Booklet seine Fortsetzung. Doch auch lyrisch und musikalisch wissen unsere Nachbarn zu überzeugen und ziehen den Hörer mit ihren Songs in einen Strudel der Gefühle aus dem es eine knappe Stunde kein Entrinnen mehr gibt. Rasende Uptempo-Parts paaren sich mit ruhigen Passagen, blanker Hass und Verzweiflung reihen sich Glied an Glied mit beinahe melancholischen und atmosphärischen Sequenzen immer mit einem Auge über den pechschwarzen Tellerrand schielend. Scheuklappendenken findet man auf "Grenzgänger", wie der Albumtitel ohnehin schon andeutet, zum Glück nicht, weswegen man als Freund der schwarzen Klänge sicher ein wenig Geduld mit diesem Teil haben muss und dem einen oder anderen Abschnitt ein paar Durchläufe gönnen sollte. "Remains Of Solitude" ist sicher ein guter Anspieltipp, um einen groben Ausschnitt vom Schaffen von MEMBARIS zu erhalten – die gesamte Intensität dieses Albums erschließt sich jedoch erst nach dem vollständigen Genuss. FAZIT: Durchgehend gute und empfehlenswerte Scheibe einer Band, die noch lange nicht am Ende ihres Weges angekommen scheint.
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