Ab und zu muss man auch einen Klassiker aus der Lade ziehen und vergleichend mit den heutigen Werken auf dem Markt einen Blick darauf werfen. Was ich bei "Suomi Finland Perkele" von der Ende der 80er gegründeten finnischen Kombo IMPALED NAZARENE aus Oulu sofort sagen muss: DAS waren noch Zeiten. Lange hat der Thrash/Blackmetal Fan so etwas danach nicht mehr vernommen. Los geht es mit einem kurzen energie-geladenen Intro, das von einer herrlichen Battle-Melodie verziert wird und direkt in die erste richtige Nummer überleitet. Primitives aber sehr stimmungsreiches True Black Metal-Gebolze, geprägt von Mika Luttinens unverwechselbarer hasserfüllter Stimme. Der erste Höhepunkt der mit 30 Minuten Spielzeit leider etwas kurz geratenen Scheibe folgt sogleich in "Blood Is Thicker Than Water". Etwas langsamer, aber keinesfalls sanfter im emotionalen Bereich geht es hier zu, Jarno Antila bedient seine Gitarre vorzüglich und man verliert sich, bedingt durch die schweren hängenden Riffs und der daraus entstehenden Wirkung, ziemlich in den eigenen Gedanken. Nach dreiundhalb Minuten träumen wird einem jedoch sofort wieder ein saftiger Arschtritt verpasst. Die "Steelvagina" macht ihrem Namen alle Ehre. Ohne Pause, konstant wild und brutal benebelt sie die männlichen Sinne, lässt aber auch Metalherzen schneller schlagen, da der Track ideal zum Bangen einlädt. Abwechslungsreich geht es bis hierher innerhalb der Nummern nicht zu, was allerdings mehr Vor- als Nachteile hervorbringt, da die Lieder ansonsten eher zerstört werden würden. Nach drei weiteren höchst imposanten Blackmetal Stücken ("Quasb/The Burning" eingangs unterstützt durch hübsches Keyboard-Geklimper) lassen die Jack Daniels verehrenden ImpNaz bei "Let's Fucking Die" ein wenig Rock `n Roll raushängen, das besonders durch den Startriff und das kurze Basssolo glänzt. Mit Ausnahme von "Genocide" geht es hierauf sehr thrashig weiter, ohne aber die Blackmetal Anhänger zu enttäuschen, dank sphärischer Einschübe und den rauen kratzigen Vocals. Ebendiese Kombination hat beim letzten Track "The Oath Of The Goath" am besten geklappt. Abschließend sei erwähnt, dass die CD damals alles andere als gut aufgenommen worden ist, eventuell durch den Umstand, dass mit Vorgänger "Ugra Karma" bereits ein mörder Album vorhanden war, ich jedoch behalte meine Meinung bei und halte Suomi Finland immer noch nicht nur für das genialste Impaled Nazarene Album, sondern auch für die leiwandste Scheibe (gemeinsam mit "Amok" von SENTENCED) die jemals in Sachen Metal aus Finnland gekommen ist. FAZIT: Bitte WO soll man hier einen Punkt abziehen???
|