Ruhige Akustikgitarrenklänge eröffnen das Debütalbum von LUTEMKRAT und stehen dabei im selben Kontrast zum folgenden "Silent Death" wie ein durchschnittlicher Wintertag in Mitteleuropa zu einem arktischen Eissturm. Hier schlägt einem nämlich gleich die volle Breitseite ins Gesicht und hinterlässt mit gut akzentuierten Riffs einen hervorragenden Eindruck. Das anfangs hoch angesetzte Tempo geht im Verlauf des Stückes in zurückhaltendes Midtempo über, womit dank der gut eingesetzten melodischen Untermalung ein interessanter Einstieg gelungen ist. Mit umgekehrten Vorzeichen entlädt sich in weiterer Folge der Titeltrack, wobei hier ebenfalls eine exzellente Gitarrenarbeit mit packenden Riffs und eingängiger Melodik zu Tage tritt, die sich gehüllt in eine eisig kalte Atmosphäre, in den langsameren Regionen des Stückes, perfekt präsentiert. Wer nun glaubt Wolf Lutemkrat hätte damit schon alle Trümpfe auf den Tisch gelegt und seinen Zenit überschritten irrt gewaltig, denn auch wenn das erste Drittel dieser Scheibe schon mit mehr Qualität aufwarten konnte, als es manche Bands in drei Alben vermögen, sollen die restlichen Songs dem ganzen noch die Krone aufsetzen. Stilistisch bewegt sich der Solokünstler zwar weiterhin konstant auf norwegisch geprägten Pfaden, doch vermag er ab nun seinen Kompositionen noch mehr Tiefe und Abwechslung zu verleihen, sodass "The Last Survivor" zu einem mehr als angenehmen Hörgenuss erwächst. Geschickt wird mit Tempo und Rhythmus variiert und es sei an dieser Stelle nur angemerkt, dass das Schlagzeug aus der Konserve vollends überzeugen kann. Den einzigen Kritikpunkt den ich an diesem Werk anbringen möchte ist der etwas holprige Übergang vom letzten Track ins Outro, der an der absolut angebrachten Kaufempfehlung aber nicht das Geringste ändert. Für das Protokoll auch noch der Hinweis, dass LUTEMKRAT nicht der Versuch der x-ten norwegischen Wiederauferstehung des Black Metal darstellt, sondern aus dem sonnigen Brasilien kommen – jetzt mal ehrlich: Wer von euch hätte sich das gedacht? FAZIT: Spannendes, packendes und gut eingespieltes Album, das Fans der melodisch norwegischen Schule erfreuen wird.
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