Rein musikalisch ordnet sich Festung Nebelburg im klassischen Pagan Metal Bereich an und bietet recht wenig an Innovation, dafür hat sich Nattulv aber umso mehr auf das Songwriting konzentriert und konnte fern jeglicher Experimente arbeiten, was sich schon beim ersten Hören deutlich zeigt. Ebenfalls auffällig ist der komplette Verzicht auf überladene Keyboards und das fast komplett in Deutsch gesungene Liedgut. Einzige Ausnahme ist hier das Stück "When Autumn Turns into Winter". Im instrumentalen Bereich bewegt sich Nattulv zwar des Öfteren auf einem schmalen Grat zwischen Eintönigkeit und Abwechslung, aber letztendlich kann man mit Fug und Recht behaupten, dass es ihm durchaus gut gelungen ist, die Spannung aufrecht zu erhalten. Bei der Gitarrenarbeit pendelt sich Festung Nebelburg deutlich im Bereich des Black Metal ein, auch wenn es schon mal zu leichten Ausflügen in andere Gefilde der früheren Jahre kommen kann. Die Variationen bei Melodie und Geschwindigkeit sind ebenfalls sehr gut gelungen, auch wenn viele Dinge auch aus einem Lehrbuch für Pagan Metal stammen könnten. Gesanglich macht Nattulv durchaus auch einen positiven Eindruck, denn neben dem rauen Kreisch Gesang kann er immer wieder durch gut eingebaute klare Gesangsparts die Stimmung etwas auflockern. Die Gesangslinien schmiegen sich sehr schön in das musikalische Bett und runden den positiven Eindruck des Albums noch einmal ab, wenn auch ab und an der richtige Ton verpasst wird was sich aber nicht allzu negativ auf die Grundstimmung auswirkt. Für Freunde des gepflegten Pagan Metal im Stile von (frühen) Skyforger oder (ebenfalls frühen) Moonsorrow Erscheinungen ist "Gabreta Hyle" durchaus zu empfehlen. Besonders hervor zu heben wären neben dem Opener "Gabreta Hyle" noch die Stücke "Werdung eines Helden", welches eine sehr gelungene Akustiknummer ist, die vor allem textlich überzeugt. "Die wilde Jagd im Waldmann", das vor allem von seinem Abwechslungsreichtum lebt, "Die Sage von Burg Weissenstein", ein gelungenes kleines Epos, oder das abschließende und äußerst hymnenhaft ausgefallene "Wintersonnwende". FAZIT: Mit "Gabreta Hyle" liefert Nattulv ein gelungenes Debüt ab welches durch gut strukturierte Songs, einer ansprechenden Produktion und nicht zu letzt durch den Umstand das hier nicht zum tausendsten male die Wikinger und Krieger Sagen von "was weiß ich" lyrisch strapaziert werden mehr als positiv auffällt. In dem einen oder anderen Bereich ist hier sicherlich der Zenit noch nicht erreicht aber eine sehr solide Leistung ist es allemal geworden. Pagan freunde sollten hier auf jeden Fall auf Ihre Kosten kommen.
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