Ruins - Cauldron    RUINS
    Cauldron

    Release:  Jänner 2009
    Label:  Debemur Morti
    Stil:  Progressive Black Metal
    Spieldauer:  40 Minuten,05 Sekunden
    Punkte:  7 von 10
    Homepage:  www.ruinsband.com

    In der Datenbank seit:  27.05.2009 / 20:08:41
    Gelesen:  227x  (seit Datenbankeintrag)

Es ist doch immer wieder faszinierend, wie wenig die Musik und das Herkunftsland der dafür verantwortlichen Band manchmal miteinander zu tun haben.
So geht es hier um eine CD, die als Paradebeispiel für skandinavischen Black Metal durchgehen könnte, und das, obwohl die Heimat der Band dem hohen Norden kaum ferner sein könnte - ich spreche von "Cauldron", dem mittlerweile zweiten Album der Tasmanier RUINS, welches nun, ein Jahr nach dem Release im Heimatkontinent Australien, auch bei uns in Europa veröffentlicht wird.
Es sei an dieser Stelle noch erwähnt dass es sich bei Ruins zwar um eine, relativ junge Band handelt (gegründet würde Ruins im Jahre 2000) keineswegs aber um unerfahrene Musiker.
Alex Pope spielte u.a. bei "Evil Dead" und Drummer Don Haley werkt auch noch bei den hinlänglich bekannten "Psycroptic" sowie "Blood Duster" an den Kesseln.
Dass die Herkunft jedoch auch Vorteile für das Duo mit sich brachte, kann man wohl nicht abstreiten, da man so schon diverse Australien-Touren angesehener Szenegrößen wie Immortal, Celtic Frost oder Satyricon als Support-Act begleiten durfte. Doch selbstverständlich geschah dies nicht rein zufällig beziehungsweise nur, weil es sonst keine Alternative gegeben hätte, sondern schlicht und ergreifend verdientermaßen - denn gerade zu letztgenannten Satyricon weist die Musik von RUINS so manch angenehme Parallele auf:
Der zumeist im Midtempobereich angesiedelte Black Metal, den man geboten bekommt, lebt dabei hauptsächlich von der gelungenen Mischung aus groovenden Riffs, düsteren, doomigeren Parts sowie dem kraftvollen und abwechslungsreichen Drumming. Veredelt durch den ausdrucksstarken und vielseitigen Gesang von Alex Pope sowie aufgelockert durch den Einbau einiger schneller, mitreißender Stellen entsteht eine spannende und sehr vielseitige Mixtur. Dabei kommen mir zwar auf Anhieb diverse Assoziationen in den Kopf, bezogen auf so manches Riff oder "Uh" beispielsweise die Schweden Shining, oder eben im Allgemeinen bereits genannte Satyricon.
RUINS haben aber trotz Allem genügend eigene Ideen, um nicht in die Kategorie "Klingt ganz nett, kennt man aber alles von..." zu fallen.
Und so braucht man sich, wie bereits Eingangs angedeutet, vor keiner skandinavischen Band zu verstecken, wirken doch alle Komponenten durchwegs authentisch und ehrlich.
Auch wenn das Coverartwork - das Gemälde einer düsteren Festung in diversen Lila-Tönen - für meinen Geschmack etwas zu kitschig ausgefallen ist, so dass es, wie ich finde, nicht so richtig zur düsteren, kalten und doch recht rauen Atmosphäre des Albums passt. Ist genau das die große Stärke von "Cauldron": Düstere, raue Musik und ein Konzept das einfach in allen Belangen voll aufgeht.


FAZIT:

Jeder der Songs weiß auf seine Art zu überzeugen, weist dabei jedoch genug charakteristische Merkmale auf, um mit den übrigen perfekt zu einem stimmigen Gesamteindruck zu verschmelzen.
Zwar bleibt dadurch nach dem ersten Durchlauf von den einzelnen Stücken nur wenig direkt hängen, jedoch führt das im Endeffekt schlicht dazu, dass man nach diesem ein weiteres Mal die "Play"-Taste betätigen möchte.

Wie zwei Menschen in Tasmanien auf die Idee kommen, ausgerechnet Black Metal spielen zu wollen, wie sie dann auch noch zueinander finden und es zu guter letzt auch noch so weit bringen, dass ihre Musik international vermarktet wird, klingt nach einer wirklich abenteuerlichen Geschichte.
Und auch, wenn sie hier nicht erzählt werden kann, beweist sie zumindest eines:
Wenn man gut ist, kann man es überall zu etwas bringen.
Auch als Black Metaller in Tasmanien.


TRACKLISTE:

01 - Where Time Is Left Behind (Echoes Of Ghosts)
02 - Threshold Forms
03 - Cauldron
04 - Hanged After Being Blinded
05 - Genesis
06 - Upon These Skeletons (Bury The Dead)
07 - Suicidal Pulse


LINE-UP:

Alex Pope - Vocals,Strings
Dave Haley - Drums


B.TERROR

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