Austere - To Lay Like Old Ashes    AUSTERE
    To Lay Like Old Ashes

    Release:  27.2.2009
    Label:  Eisenwald Tonschmiede
    Stil:  Avantgarde/Depressiv Black Metal
    Spieldauer:  54 Minuten, 34 Sekunden
    Punkte:  9 von 10
    Homepage:  www.myspace.com/bandaustere

    In der Datenbank seit:  28.04.2009 / 20:51:34
    Gelesen:  378x  (seit Datenbankeintrag)

Gleich vorweg: Hier handelt es sich um AUSTERE aus Australien und nicht um die gleichnamige Truppe aus den Vereinigten Staaten. Warum das wichtig ist? Weil es nach einem derart großartigen Release wie diesem hier sicherlich zu Namensstreitigkeiten kommen wird und die Zeit weisen wird, welche Band dann weiterhin unter diesem Banner in den Kampf ziehen wird können.

Das vollkommen ruhige und harmonische, aus akustischen Gitarrenklängen bestehende, Intro wiegt den unwissenden Hörer noch völlig in Sicherheit, ehe nach dem kontinuierlichem Beimengen metallischer Zutaten beim zweiten Track das wahre Antlitz dieses Duos (Session Bassist D. nicht eingerechnet) zum Vorschein kommt. Die anfangs erzeugte lieblich verträumte Stimmung wird schlagartig über Bord geworfen und durch eine Mischung aus Verzweiflung, Kälte und Melancholie ersetzt. Die Instrumentierung ist in diesem mid tempo Stück zwar noch eine recht eintönige Angelegenheit, doch wird das Ganze mit zwar etwas befremdlich wirkenden, aber zur herrschenden Atmosphäre ganz und gar nicht unpassenden, vollkommen unverständlichen Verzweiflungsschreien begleitet. Während sich die Tristesse auch auf das nächste Stück überträgt, wird es vom Tempo zumindest ein wenig abwechslungsreicher. Nach einem gemäßigten Start in den Song werden im zweiten Drittel rasende Blasts ausgepackt, die für eine zerstörerische Komponente sorgen und all den wunderbar aufgebauten Schwermut mit einem kräftigen Schlag zerstören. Doch wie der Phönix aus der Asche entsteigt dem Ganzen eine majestätisch erhabene und prachtvoll in Szene gesetzte Melodie, die für mich das absolute Highlight dieser Veröffentlichung darstellt. Einfühlsamer Klargesang gesellt sich passenderweise zu dieser hymnenhaften Ode an den Schmerz, die einfach nur unter die Haut geht. Die teilweise träumerische und verbitterte Reise in die dunkle Unterwelt findet anschließend mit dem Titeltrack seine Fortsetzung, der erneut durch seine epische Ausrichtung und dem Gespür für eine kongeniale Endzeitstimmung überzeugen kann. Der hier eingesetzte Klargesang zählt sicher nicht zu den besten Darbietungen auf diesem Silberling, kann das Gesamtbild aber nur marginal beeinträchtigen. Das Klangbild der Vocals ändert sich in weiterer Folge noch einmal und erinnert ein wenig an Andy Cairns von THERAPY? zu deren "Infernal Love" Zeiten, was dem Song dadurch während dieser Darbietung irgendwie alle dunklen Aspekte raubt und "Just For A Moment…" somit definitiv eine positive Aura im Vergleich zum restlichen Material versprüht. Ob das gewollt war kann ich nicht sagen, beim nächsten Release sollte die Band aus Down Under meiner Meinung nach aber darauf verzichten. Bis hierhin wäre "To Lay Like Old Ashes" ein nahezu perfektes Album, doch leider hat sich mit "Coma II" noch ein über 20-minütiges Monsterinstrumentalstück auf den Silberling schleichen müssen, das leider nur aus sich immer wiederholenden Gitarrensequenzen besteht. Selbst wenn der Schluss somit ein wenig in die Hose gegangen ist, möchte ich euch dieses Werk ans Herz legen, da es mit vielen kleinen Details (z.B. Bläsereinsätzen) gespickt ist und trotz der vorherrschenden Monotonie bis auf den letzten Beitrag nie langweilig wird.


FAZIT:

Wunderbare Melodien begleitet von einer guten Atmosphäre machen aus diesem Teil einen echten Leckerbissen für alle melancholisch/leicht depressiv angehauchten Avantgarde Black Metal Fans.


TRACKLISTE:

01 - Down
02 - To Fade With The Dusk
03 - This Dreadful Emptiness
04 - To Lay Like Old Ashes
05 - Just For A Moment…
06 - Coma II


LINE-UP:

Mitch - Guitar, Vocals, Keys
Tim - Drums, Vocals, Keys
D. - Session Bass


JÜRGEN WINTERHELLER

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