Leicht melancholisch und zurückhaltend wird das Werk mittels Streichersequenzen eröffnet, denen eine leicht folkloristisch angehauchte Aura anhaftet. Nach gut einer Minute unterbricht ein kräftiger Schrei die Ruhe und es wird zusehends rasanter. Interessanterweise bleiben die Anfangsklänge jedoch die Hauptmelodie des Stückes, ohne dabei auf Dauer penetrant oder abgedroschen zu wirken. Hier verbinden sich schon auf geniale Art und Weise Pagan/Folk und Black Metal Elemente zu einer geschlossenen Einheit, und das Endergebnis bleibt sofort im Ohr hängen. Langsam, erhaben aber vor allem imposant setzt sich dann der Titeltrack in Bewegung. Das düstere Hauptriff setzt sich sehr Doom-lastig dafür jedoch unbarmherzig im Hirn fest und die eindringlichen Vocals tragen das ihre dazu bei, dass dieser Song zu den Höhepunkten dieses Silberlings gezählt werden kann. Die heavy/rockigen Gitarrenparts zum Schluss hin sorgen für die nötige Abwechslung im ansonsten eher monoton verlaufenden Spiel dieser würdigen Totenmesse. Ganz großes Kino! Wunderbare Melodien werden in weiterer Folge abwechselnd der akustischen, als auch der elektrischen Gitarre entlockt, wobei der Grundstimmung von "Hämärän Soutajat" im Allgemeinen eher ruhig und nachdenklich ausgelegt ist. Mit einem deutlichen Schuss Folk in den Venen startet "Loitsulaulu", der mit knapp vier Minuten kürzeste Track dieses Werkes. Die anfängliche Energie muss zur Mitte hin kurzzeitig zwar erneut zähen, schwermütigen Passagen weichen, doch bleibt dieser Beitrag unterm Strich gesehen sicher der von der Atmosphäre her "positivste" der gesamten 40 Minuten. Das monumentale Epos "Talviyö" vermittelt das Gefühl durch weite unberührte Landschaften zu wandern und gibt einem die Möglichkeit vollkommen in sich zu gehen und diesem bewegenden Lied die volle und verdiente Aufmerksamkeit zu schenken. Wenn ich jetzt sage, dass es schön gewesen wäre, wenn das Album hier sein Ende gefunden hätte, bedeutet dies nicht, dass der letzte Track "Kaikki Metsän Kaiut" qualitativ im Vergleich zum restlichen Material abfällt… es ist einfach so, dass er vom Stil her deplaziert wirkt. Hier zeigt sich Narqath nämlich großteils von seiner harschen Seite, und gibt den ansonst so perfekt in Szene gesetzten ruhigen melodischen Parts wenig Platz zum Entfalten. Auf einem anderen Album würde der Song sicher besser zur Geltung kommen, doch hier wird meines Erachtens das ansonsten makellose Gesamtbild ein wenig angekratzt. Meiner uneingeschränkten Kaufempfehlung tut dies jedoch keinen Abbruch. FAZIT: Definitiv jetzt schon ein heißer Anwärter für das beste Pagan/Black Album des Jahres 2009.
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