Der ach so nette Titel des Openers, "Absolute Love", ist bestens gewählt, wenn es sich hierbei um eine innige Hassliebe handelt, denn hier wird man gleich ohne Umschweife von der ersten Sekunde an mit satten Drumsalven empfangen, dass die Wände wackeln. Nach dieser einminütigen Anfangseruption nehmen die Herren aus Down Under den Fuß vom Gaspedal und wenden sich atmosphärischen Klängen zu, ehe es wieder einen Schwenk Richtung Blasts und infernalem Gekreische zu vernehmen gibt. ‚Bone Devil" basiert im Anschluss daran auf einem ähnlichen Schema, wobei die Herangehensweise etwas progressiver (keinesfalls jedoch vertrackt) ausgelegt wurde und die Vocals teilweise schon Grindcorelasting daherkommen. Highspeed meets Downtempo Parts, Black Metal Gekeife contra Death Metal Growls contra klare Sprechpassagen, Keyboardteppich versus sägende Riffs – all das beinhaltet der dennoch mit Melodie behaftete dritte Song, ehe sich "White Claudia" mit dem schon gewohnten Wechselspiel aus flotten Knüppelparts und, beinahe, andächtiger Behutsamkeit präsentiert. "On Wings, In Dreams" ist großteils wieder in eine atmosphärische Keyboardwolke gehüllt, wobei selbstverständlich aber auch hier zwischenzeitlich mit schonungsloser Aggressivität zu Werke gegangen wird. Mit stoischer Gelassenheit überzeugt in weiterer Folge "The Valve", das mit Chorgesang zur Mitte des Stückes aufwartet und auch sonst für eine schaurig schöne Stimmung sorgt. Ein deutlicher Death Metal Einschlag ist dann auf "The Seeker" zu vernehmen, wenngleich diese Zugabe dem Track zusätzliche Brutalität verleiht.Auf "302" und "Red Spit" stellen ORACLE OF THE VOID zum Abschluss hin noch einmal unter Beweis, dass leichte Melancholie, Verzweiflung und blanker Hass perfekt miteinander harmonieren und man auch trotz etlicher Tempo- und Rhythmuswechsel ein stimmiges Gesamtbild erzeugen kann. FAZIT: 17 Jahre sind zwar eine lange Zeit, bis ein vollständiges Debütalbum endlich die Finsternis dieser Welt erblicken darf, doch im Falle von ORACLE OF THE VOID hat sich das Warten definitiv gelohnt. Hier stimmen sowohl die Ideen als auch die Umsetzung, sodass eigentlich jeder Black Metal Fan einmal in dieses Album reingehört haben sollte.
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