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NORTHERN FROST/WINTERGATE
...Of Darkness And Hate (Split)
Release: 2007
Label: W.E.M.I.D.D.N.
Stil: Cold Melodic Atmospheric Black Metal
Spieldauer: 40 Minuten, 18 Sekunden
Punkte: 8 von 10
Homepage: Keine
In der Datenbank seit: 12.03.2009 / 20:18:00
Gelesen: 305x (seit Datenbankeintrag)
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Behutsam, fast schon gefühlvoll, erfolgt der Einstieg in diesen Split-Release zweier Deutscher Bands. Mit dem sehr melodischen Intro, das den bezeichnenden Namen "Stille…" trägt, steigen NORTHERN FROST ähnlich ruhig in das Geschehen ein wie schon bei ihrem Vorgänger, können dadurch aber gleich dort anschließen, wo sie mit "Ewige Kälte" Lust auf mehr hinterlassen haben. Als deutlichstes Markenzeichen kristallisiert sich auch auf dieser Veröffentlichung das eingängige Gitarrenspiel heraus, das in weiterer Folge auch für die melodischen Akzente sorgt, wenngleich auch in einem etwas geringerem Umfang als noch auf "Ewige Kälte". Die wenigen aufbrausenden und ungestümen Momente entladen sich auf "Falscher Glaube" und "Aus der Asche", wobei man dazu anzumerken muss, dass NORTHERN FROST ohnehin die mit eisigen Riffs nordischer Prägung unterlegten Midtempopassagen besser zu Gesicht stehen. Ganz zu meiner Freude, hat es das Duo auch dieses Mal geschafft, neben einem stimmigen Intro und drei wahrlich guten Stücken, mit "Der Geist lebt fort" einen herausragenden Song auf CD zu bannen. Der abwechslungsreiche Songaufbau, die Hand in Hand gehenden Tempowechsel und zu guter Letzt das hypnotische Spiel der Leadgitarre am Ende des Tracks können für mächtiges Aufsehen sorgen. Ob der recht abrupte Schluss so geplant war entzieht sich meiner Kenntnis, soll aber als einziger Tadel der Form halber vermerkt werden.
In eine ähnliche schwarze Kerbe schlägt im Anschluss daran auch Lord Istraphagor als alleiniger Macher von WINTERGATE. Die erste Minute verstreicht mit Ambientklängen ehe sich eine rasante Black Metal-Schlagseite entlädt. Diese ist jedoch nur Teil der vielschichtigen Rhythmus- und Tempogestaltung, denn schon nach kurzem wird der Fuß vom Gas genommen, damit durch den Einsatz von Keyboardklängen Platz für Atmosphäre geschaffen, um am Ende des Stückes eine gelungene Mischung aus beidem präsentieren zu können. Mit etwas weniger Dampf unter der Haube geht "Thy Forthcoming Victory" ins Rennen, bleibt ansonsten dem vorher gebotenen Bild jedoch treu. Der Melodiefaktor wird sogar noch ein wenig angehoben, doch sollte es spätestens ab jetzt klar sein, dass man kein Keyboardhasser sein darf, um mit dem Material klar zu kommen. Coverversionen scheiden ja zumeist die Geister, und dieses Schicksal wird auch "Without God", im Original von KATATONIA, erleiden. Wer sich eine vollkommene Neuauferstehung im WINTERGATE-Gewand gewünscht hat wird enttäuscht werden, wer eine Version möglichst nahe am Original wünscht, dürfte zufrieden gestellt werden. Mir gefällt die Interpretation, da sie durch die schwermütige Stimmung gut ins atmosphärische Gesamtbild passt. Im finalen Instrumentalstück ziehen gänzlich ruhige Töne ins Land und bescheren der CD einen angenehmen Ausklang. Leider gibt es hier nach ungefähr zwei Minuten einen kurzen holprigen Übergang, der ein wenig für Rätsel sorgt, doch sollte dieser Patzer keinesfalls über Kauf oder Nichtkauf entscheiden.
FAZIT:
Solide Splitveröffentlichung, die für Freunde der melodisch atmosphärischen Machart äußerst empfehlenswert ist.
TRACKLISTE:
NORTHERN FROST
01 - Stille…
02 - Erwacht
03 - Falscher Glaube
04 - Aus Der Asche
05 - Der Geist Lebt Fort
WINTERGATE
06 - The Arrival Of The Darkest Hour Of Mankind
07 - Thy Forthcoming Victory
08 - Without God (Katatonia Cover)
09 - Journey Through The Night
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LINE-UP:
NORTHERN FROST
Ineluki - Guitars, Vocals
Suizidaer - Drums
WINTERGATE
Lord Istraphagor - All Instruments, Vocals
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JÜRGEN WINTERHELLER
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