Der ungarische Einzelkämpfer Varga Gabor hat in seiner Heimat in vielen Bands seine Finger mit im Spiel und dürfte dortzulande somit eine fixe Größe, zumindest im Untergrund, sein. Mit MARBLEBOG erschließt sich mir zumindest die erste Veröffentlichung dieses Herren, und auch wenn er es mir vielleicht übel nehmen wird, so kann ich eine gewisse Nähe zu seinen Landsleuten von SEAR BLISS nicht von der Hand weisen. Der Opener könnte musikalisch betrachtet auch noch der letzte Track von EVILFEAST sein, da er sich stilistisch nicht sonderlich von den Klängen des Polen abhebt, sieht man einmal von der Maultrommel als eher außergewöhnlichen Einschub ab. Der folgende Track wartet dann mit unspektakulärem Black Metal auf, der, und hier kommt der Bezug zu SEAR BLISS, zwischenzeitlich mit so etwas ähnlichem wie Posaunen- oder Trompetenklängen aufwartet. Ob dies nun wirklich derartige Blasinstrumente sind, die hier verwendet werden, kann ich aufgrund des eher miesen Kellersounds leider nicht genau heraushören, eine leichte Tendenz zu den bekannten Kollegen ist aber nicht von der Hand zu weisen. In "Awake!" sägt sich zu Beginn eine mehr oder weniger nervende Leadgitarre durch die Gegend, die einem die Klänge der Drums oder des Basses beinahe vollends versagt. Nachdem das Teil endlich verstummt, wird auch das Tempo ein wenig gedrosselt und uninspiriert wirkende Sequenzen treten zum Vorschein, welche die knapp acht Minuten Spielzeit zu einem Elchtest für das Trommelfell machen. Zu guter Letzt setzt auch Varga Gabor erneut auf ruhige Melodien, die aber auch in diesem Fall viel zu lange andauern. FAZIT: Wer auf Ambient steht und einer gewissen Atmosphäre im Black Metal nicht abgeneigt ist, könnte mit den drei Songs von EVILFEAST noch etwas anzufangen wissen. Die Beiträge von MARBLEBOG sollten nicht nur allein aufgrund des schlechten Soundgewandes bei den beiden Black Metal-lastigen Stücken (warum zum Teufel erstrahlen "Abyss Calls…" und "Silencedawn" in einem besseren Gewand?) gemieden werden, hier fehlt es auch brauchbaren Ideen, die zumindest für den einen oder anderen Aha-Effekt sorgen könnten.
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