Gris - Il était Une Forêt...    GRIS
    Il était Une Forêt...

    Release:  2007
    Label:  Sepulchral Productions
    Stil:  Depressive Black Metal
    Spieldauer:  59:32
    Punkte:  4,5 von 10
    Homepage:  www.lemetallum.com/gris

    In der Datenbank seit:  03.04.2008 / 12:15:55
    Gelesen:  587x  (seit Datenbankeintrag)

Das Elend nimmt mit einer weinerlich säuselnden Keyboard Melodie seinen Anfang und steigert sich danach in einen knarzig verzerrten Gitarrensound gefolgt von einer erbärmlich schreienden Männerstimme. Etwas Panoramaspielereien (leider am falschen Platz),sprich, mal tönts aus der linken, mal aus der rechten Box, begleitet von minimalistisch lustlosem Schlagzeugspiel. So werden die ersten Minuten des in letzter Zeit so hochgelobten neuen Albums der frankokanadischen Band Gris eingeläutet.
Genanntes Schlagzeug hat für mich übrigens einen sehr künstlichen Sound. Halt schnell am Computer hingeschustert. Der Effekt mit dem die Gitarren verzerrt wurden kann meines Erachtens nicht mal mit den gratis Effekten ausm Netz mithalten, so billig klingt das. Somit hilft auch die cleane Leadgitarre nichts die zwar ganz nett gezupft ist, aber wenn mal etwas Atmosphäre aufkommen sollte sofort von dem weinerlichen Keyboard verdrängt wird. Ebenso die Produktion, so manche Bedroom Einmannband machte das schon tausendmal besser.

Nun gut, wie Ihr bereits gemerkt habt kann ich mich mit "Gris" überhaupt nicht anfreunden. Also hab ich mir gedacht ich recherchiere einmal genauer darüber nach, für was die Jungs so einstehen und was sie mit einem Album wie "Il etait une foret" (zu deutsch: es war ein Wald) sagen möchten. In Interviews geben sich die Jungs hoch philosophisch und sprechen von tiefgründiger Beschäftigung mit der eigenen Existenz und dem tristen Dasein. Auf mich wirkt das Ganze leider nur ziemlich aufgesetzt und konstruiert. Als ob man halt auf den erfolgreichen depressive Black Metal Zug aufspringen will. So sind Samples von tickenden Uhren und Kinderlachen eingearbeitet um möglichst in die Schiene von Shining, Silencer, Lifelover und Konsorten zu kommen. Leider erreichen "Gris" die Genialität genannter Bands nicht einmal annähernd. Klar erkennt manauch was die Jungs lyrisch oder musikalisch erreichen wollten, allerdings tun das schon tausend andere Bands wesentlich besser.
Aber nun wieder zurück zur "Il etait une foret". Im Rahmen meiner Recherche fand ich ebenfalls heraus, dass "Gris" aus einer Band namens "Niflheim" entstanden sind, kurzum bezeichnen die Jungs in einem Interview "Niflheim" als den Fötus und "Gris" als das junge sich selbst entdeckende Wesen. Hört man auf Myspace in ein paar mp3s der Vorgängerband rein, so entdeckt man schnell, dass diese nicht besser oder schlechter war als "Gris". Natürlich kann ich darüber nur begrenzt urteilen, da mir ja nur ein paar Songs, nicht aber ein ganzes Album vorliegt.

Musikalisch geben "Gris" halt wahnsinnig wenig her. Es werden die ewig gleichen anspruchslosen Riffs bis zum bitteren Ende wiederholt und es kommt mir halt so vor als ob die Jungs einem Sound nachjagen den sie halt einfach nicht im Stande sind wirklich authentisch zu kreieren. Mal ist die Stimme stark an frühere Shining angelehnt (weinerliches Schreien und hustende Kotzgeräusche) und ein anderes mal klimpert sogar ein nettes Klavier aus den Boxen. Bestenfalls könnte man "Il etait une foret" als Rohkonzept und nicht als ein fertiges Album sehen, da es einfach zu viele Details gibt die einfach nicht stimmig oder nur so schnell schnell hingezaubert sind. Gegen Ende der Scheibe nervt der Sound auch ganz schön und der völlig überdrehte Hall der über die ruhigeren Pasagen gelegt wurde geht einem nur auf den Sack.


FAZIT:

Aufgrund der verhauten Produktion, der einfallslosen Riffs und des nervigen Sounds gibts hier leider keine gute Wertung.


TRACKLISTE:

1. Il était Une Forêt...
2. Le Gala Des Gens Heureux
3. Cicatrices
4. Veux-tu Danser?
5. Profonde Misanthropie
6. La Dryade


LINE-UP:

Icare - Drums, Piano, Violin, Vocals
Neptune - Guitars, Bass, Cello


NJORD

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