Belgien kann mit ENTHRONED ein Aushängeschild in Sachen Black Metal für sich beanspruchen. Wenn nun einige (ehemalige) Mitglieder (Phorgath und Olve) dieser Institution auch in den Diensten von EMPTINESS stehen, könnte man fast daraus schließen, dass deren zweites Werk "Oblivion" eine ähnlich derbe schwarze Knüppelorgie darstellt wie man es von den Veröffentlichungen von ENTHRONED gewohnt ist. Doch musikalisch folgt man nicht ganz der Spur der großen Landsmänner, sondern nimmt die Fährte vielmehr im Bereich des aggressiven Black/Death Metal auf. Dank der mächtigen Gitarren und des nicht zu verachtenden Grooves, den EMPTINESS vorzuweisen haben, sind Vergleiche mit BOLT THROWER nicht von der Hand zu weisen, wenngleich die Belgier in ihren Songs zumeist ein höheres Tempo als die Englänger an den Tag legen. Erfreulicherweise bilden hier Abwechslung und Eingängigkeit eine gut funktionierende Symbiose, wobei es vor allem die variable Gitarrenarbeit ist, die mit ihren Riffs und Soli für beiderlei Sachen sorgt. Das Album ist umgeben von einer drückenden und düsteren Atmosphäre, die durch die beiden Instrumentalstücke "Oblivion I" und "Oblivion II", die in die Ambient-Ecke tendieren, nur noch intensiver zum Ausdruck kommt. Trotzdem vermisse ich auf dem Release das gewisse Etwas, das aus dem guten Songwriting, dem passenden Sound und dem vorhandenen spielerischen Potential einen überdurchschnittlichen Hörgenuss machen würde. So bleibt bei mir nach fünf Durchläufen kein wirklicher Kracher im Ohr hängen und ich habe somit leider kein stechendes Argument für euch auf Lager, warum ihr euch diese CD anschaffen solltet. Die Band sollte man dennoch ein wenig im Auge behalten. FAZIT: An diesem Album werden höchstwahrscheinlich nur Death Metal-Fans Gefallen finden, wenngleich ein bestimmter schwarzmetallischer Bezug sicherlich vorhanden ist.
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