Belenos - Chemins De Souffrance    BELENOS
    Chemins De Souffrance

    Release:  7.12.2007
    Label:  Northern Silence Productions
    Stil:  Celtic Black Metal
    Spieldauer:  48 Minuten 22 Sekunden
    Punkte:  9 von 10
    Homepage:  www.belenos.biz

    In der Datenbank seit:  12.11.2007 / 14:18:25
    Gelesen:  522x  (seit Datenbankeintrag)

Halb Compilation, halb Full-Length - so sieht die neue Strategie von Belenos nach dem eher halbherzig zurechtgezimmerten Comeback "Chants de Bataille" aus. Konkret heißt das zum Ersten die komplette Wiederaufnahme und feiner Nachschliff des dritten Demos, zum Zweiten vier brandneue Hymnen, die das gesamte vorausgegangene Album locker einstecken können. Von der Abstinenz jedweder unnötiger Zwischenspielerei beziehungsweise -rumgeflöte oder unnötigem Einsprengsel mal ganz abgesehen - endlich wird wieder das Augenmerk auf "echte" Songs gelegt, so wie es zuletzt beim Überalbum "Spicilège" der Fall war (auch wenn sich dort zugegebenermaßen ein Interludium eingeschlichen hat).
Im Nachhinein betrachtet war es ein kluger Schachzug vom Mann hinter Belenos, einen Teil seines Werdeganges neu zu interpretieren und einem größeren Publikum zur Verfügung zu stellen: Es ist wieder dieser ungeheure Antrieb, mit welcher dieses Opus losstürmt und wie man ihn von Belenos genauso hören möchte, da. Ungeschminkt, ja gefährlich scharf rast "Chemins de Souffrance" im ersten Abschnitt (den Demo-Neuaufnahmen) mit einem genau richtigen, ungeschliffen schönen Sound herbei, macht absolut keine Gefangenen, ist frei von jedem unnötigen Tand und verzaubert dennoch ohne Abstriche - genau so sollten künftig alle Re-Recordings stattfinden! Verglichen mit den neun Jahre danach erschaffenen Songs macht das alte Zeugs eine erstaunlich gute Figur, da es trotz eines einfacher gestrickten Songwritings in die selbe stilistische Kerbe schlägt und durchaus als neues Material verkauft hätte werden können. Ein Unterschied zwischen diesen beiden Epochen lässt sich demnach im Ohrwurm-Sektor feststellen - ab "Barrad Du" schrubbt und hämmert der Alleinunterhalter um einige Grade vertrackter, macht jedoch dafür einen ähnlich starken Gebrauch von der stromlosen Sechssaitigen wie übereinander gestapelten Vokal-Spuren ("Chor"-Effekt) wie im ersten Abschnitt. Dass die Symbiose all dieser Elemente fließender Natur ist, bedarf keiner weiteren Erklärung, schließlich versteht Loïc sein Handwerk wie kaum ein Zweiter. Allein das umwerfend druckvolle Schlagzeugspiel beweist erneut, mit was für einem Ausnahmetalent wir es hier zu tun haben, das über die notwendigen Fähigkeiten verfügt, ein so ausgewogenes und kantig-ruppiges Werk vorzulegen, ohne auf Hilfe von außen angewiesen zu sein. Ich würde mir wirklich wünschen, wenn "Chemins de Souffrance" einen Achtungserfolg einfährt, denn diese Stücke muss man einfach gehört haben, wenn Black Metal zum täglichen Grundnahrungsmittel gehört.


FAZIT:

Belenos haben aus dem recht enttäuschend konstruierten Vorgänger viel gelernt, jetzt werden wieder große Fänge gemacht. "Chemins de Souffrance" gehört definitiv zu den Glanzmomenten dieses Jahres.


TRACKLISTE:

01 - Oraison Funébre
02 - Le Déchirement
03 - Funeste Et Hivernal
04 - Le Domaine Des Songes - Acte I
05 - Barrad Du
06 - War Hent An Ancou
07 - L'Enfer Froid
08 - Noz-Veil


LINE-UP:

Loïc Cellier - Vox, Strings, Drums, Keys


AMIKKUS

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