Aetherius Obscuritas - Víziók    AETHERIUS OBSCURITAS
    Víziók

    Release:  14.10.2007
    Label:  Paragon Records
    Stil:  Black Metal
    Spieldauer:  53 Minuten 12 Sekunden
    Punkte:  7 von 10
    Homepage:  www.arkhorrl.hu

    In der Datenbank seit:  09.11.2007 / 17:46:59
    Gelesen:  276x  (seit Datenbankeintrag)

Unsere ungarischen Nachbarn haben in diesem Jahr - was Black Metal betrifft - nicht gerade ein unübertreffliches Hoch zu vermelden, besonders die sonst so qualitätsträchtigen Lager Sear Bliss und Dusk haben überraschend enttäuschende, vor allem inspirationslos herumeeiernde Diskographien-Füller vom Stapel gelassen - Zeit, neue Talente ausfindig zu machen. Mit Aetherias Obscuritas, die brav im Jahrestakt Alben an die Meute weitergeben, hätten wir zwar kein umwerfend geniales, aber dafür ohne Abstriche sympathisch und kompetent arbeitendes Zweigespann am Start, dessen neuester Streich den vergleichsweise faden Namen "Víziók" (Visionen) trägt, jedoch im Gegenzug ein erfrischend unbefangenes, mitunter ziemlich atmosphärisch dargebrachtes Brett offeriert.
Genre-Grenzen werden zu keiner Zeit gebrochen, ja noch nicht einmal gesichtet; der Schwerpunkt dieses klassisch aufgebauten Projektes (ein Session-Drummer ersetzte diesmal den seelenlosen Maschinenklopfer) liegt eher im Setzen einiger mehr oder minder auffälliger Akzente. Sei es anhand von furiosen, zeitweise stark nach In The Woods... erinnernde Saitenstürmen mit leicht schwedischem Einschlag, interessanter Taktsetzung oder einfach nur üblichen, gut ins Gesamtbild passenden Ambiente-Verstärkern: Hörbarkeit steht an allererster Stelle, erst danach kommen die Schmankerl. Das soll allerdings nicht heißen, dass den Magyaren weder die kreative Puste ausgeht noch, dass das Material rasch an Schärfe verliert; neben dem perfekten Einstiegsstück können unter anderem das schleichend sägende "Black Moorland" sowie "Kilenc tele a ködnek", das eindrucksvoll unter Beweis stellt, was für kleine Hits Frontmann Arkhorrl erschaffen kann, restlos überzeugen. Nun könnte man angesichts des Umfangs natürlich darüber streiten, ob es wirklich zwölf Beiträge sein mussten, ob weniger auch im vorliegenden Fall nicht mehr gewesen wäre. Sicherlich, ein Instrumental der Marke "Who Never Really Left" hätte genauso weggestrichen werden können wie einige unnötige, rein den jeweiligen Song verlängernde Arrangements, die das Hauptthema noch ein weiteres Mal durchkauen.
Doch davon abgesehen findet man wirkliche Mankos nur noch mehr mit der Lupe: Die Ausführung ist tadellos, die Vocals könnten hingegen ein wenig mehr dem Rhythmus der Nummern angepasst werden. Auch die Produktion könnte einen Tick mehr "raumfüllender" sein, hier wirkt das Ganze wie aus einer akustische Röhre geschossen. Für solch eine Spielweise bedarf es Raum nach oben, im Idealfall stehen zu beider Seiten massive Gitarrenwände, deren Kalk auf einen unaufhörlich niederprasselt. Angesichts des jungen Alters (2002 gegründet) bin ich dennoch optimistisch, dass da sich in dieser Hinsicht noch einiges verbessert.


FAZIT:

Trotz mehr als 50 Minuten Spielzeit ein kompakt wirkendes Album, das den ein oder anderen Aha-Effekt herbeiführen kann. Das reicht für knappe sieben Punkte.


TRACKLISTE:

01 - Víziók
02 - Mysterious Path Of Desires
03 - Kilenc Tele A Ködnek
04 - Journey To Immortality
05 - The Lockless Door
06 - Menedékem A Sötétségben
07 - Álom II
08 - Kövekbe Vésett Nyugalom
09 - Black Moorland
10 - Who Never Really Left
11 - Idegenül
12 - Holtszak


LINE-UP:

Arkhorr - Guitars, Vocals, Keyborads
Zson - Session Drums


AMIKKUS

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